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Räte ermöglichen Lebensmittelmarkt

Gosheim / Lesedauer: 2 min

Gosheimer Gemeinderat winkt die Bebauungsplanänderung für das Nann-Gelände durch
Veröffentlicht:20.02.2018, 14:02

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Schon nach 15 Minuten ist der öffentliche Teil der jüngsten Gosheimer Gemeinderatssitzung zu Ende gewesen. Der einzige Tagesordnungspunkt „Bebauungsplan Wehinger Straße“ wurde einstimmig von den Räten durchgewinkt.

Vorher erläuterte Karl Hermle vom gleichnamigen Planungsbüro noch kurz, was beschlossen werden sollte: Dadurch dass kleinere Einzelhandelsgeschäfte in den letzten Jahren geschlossen hätten, sei eine „Unterversorgung an Gütern des täglichen Bedarfs“ eingetreten. Weil sich das ehemalige Autohaus Nann an der Wehinger Straße stark verkleinert habe, seien vorhandene Hallen und dazugehörige Parkflächen jetzt ungenutzt.

Der Gemeinderat wolle wegen des „gegebenen Interesses eines Lebensmittelmarktes“ über einen Bebauungsplan die planungs- und baurechtlichen Voraussetzungen zur Umnutzung dieses Gebietes schaffen. Es sei nach Auffassung des Regierungspräsidiums und des Regionalverbandes für die Gemeinde Gosheim „trotz der regionalplanerischen ausschließlichen Festlegung eines Vorranggebiets für großflächigen Einzelhandel im Teil-Unterzentrums Wehingen grundsätzlich möglich, auch großflächigen Einzelhandel in einem Maß anzusiedeln, wie es zur Sicherung der Grundversorgung der Gosheimer Bevölkerung geboten ist“.

Bei der vorgesehenen Verkaufsfläche von 1350 Quadratmetern sei zu beachten, dass es auch um Kaufkraft-Rückholungseffekte gehe. Der Wehinger Edeka-Markt (Neukauf) sei für die Gosheimer der nächstliegende „Vollsortimenter“. Er dürfte, so vermutet Hermle, einen wesentlichen Teil seines Umsatzes aus Gosheimer Kaufkraft generieren.

Planungsrechtlich wird das nicht mehr genutzte Nann-Areal, das bisher als „Mischgebiet“ geführt wurde, jetzt als „Sondergebiet Lebensmittelmarkt“ ausgewiesen. Verschiedene Gutachten bezüglich Lärm- und Umweltschutz sowie die Betriebszeiten würden noch ausgearbeitet.

Einige Zuhörer, die extra gekommen waren, weil sie hofften, eine Menge Neues zu erfahren, zeigten sich leicht frustriert. Beim Punkt „Anfragen aus der Einwohnerschaft“ fragten sie: „Warum kriegt Wehingen den Aldi und nicht wir? Ist das nicht ein Unsinn, auf kurzer Distanz zueinander zwei Edeka-Märkte anzubieten?“ Bürgermeister Bernd Haller erklärte dazu nur, der Eigentümer entscheide, welcher Wettbewerber zum Zug komme, nicht die Gemeinde Gosheim. Die Gemeinde leiste lediglich die baurechtliche Begleitung. Es bestehe außerdem Bestandsgarantie für beide Edeka-Märkte, den in Gosheim und den in Wehingen.

Danach wurde hinter verschlossenen Türen in „nichtöffentlicher Sitzung“ weiter verhandelt.