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Skihütte

Antonius wird immer gebraucht

Gosheim / Lesedauer: 3 min

Die Namensvetter auf dem Heuberg feiern gemeinsam ihren „Schlamper-Done“
Veröffentlicht:14.06.2018, 12:20

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Weil Anton Hermle als Hüttenwirt auf dem Lemberg aufgehört hat, ist das traditionelle Antonius-Fest mit ihm in die Gosheimer Skihütte umgezogen. Etwa 60 Gäste trafen sich am 13. Juni, dem Namenstag des Heiligen Antonius von Padua, in der frisch renovierten Hütte des Skiclubs Gosheim. Es waren so viele, dass sogar die Sitzgelegenheiten in der Hütte ausgingen.

Nachdem ein Teil der Anwesenden erst vor kurzem von einer Wallfahrt nach Padua zurückgekehrt war und eine zweite Gruppe ebenfalls erst neulich eine Pilgerreise nach Assisi mit Zwischenstopp in Padua unternommen hatte, waren sowohl Antonius- als auch Franziskus-Fans unter den Gästen.

Eine Menge über den beliebten Heiligen, dem sie ihren Vornamen zu verdanken haben, hätten sie in Italien vor Ort erfahren, erzählen die Antons, die Antonias und ihre Begleiter. In Verbindung mit Episoden aus seinem Leben hätten sie ihn als begabten Redner und Prediger, als Franziskaner-Pater und als Missionar kennengelernt. Allerdings ist er den meisten nach wie vor als „Schlamper-Done“ am sympathischsten. „Ich brauch‘ Dich jeden Tag“ habe sie ihrem Schutzheiligen an seinem Grab in Padua gestanden, verrät Monika Berenz. „Und ich hab‘ mir auch vorgenommen, in Zukunft besser auf meine Sachen aufzupassen, dass ich den Heiligen Antonius nicht so oft belästigen muss“, sagt sie und weist auf ein Armband mit dem Bild des Heiligen hin, das sie als Souvenir mitgebracht hat.

Pfarrer Edwin Stier denkt über den Heiligen nach

Ex-Bürgermeister Anton Stier, der die Anton-Treffs inzwischen im zwölften. Jahr zusammen mit Anton Hermle organisiert, hat wieder Pfarrer Edwin Stier für eine Meditation eingeladen. Der Deißlinger Pfarrer stammt wie Anton Stier aus Egesheim. Seine Gottesdienste und Meditationen gehören inzwischen als Highlights zum Antonius-Fest dazu.

Er ließ als großer Bewunderer des Heiligen Antonius von Padua („Er ist für mich wie ein großer Bruder“) in einer bemerkenswert geistreichen Andacht den beliebten Heiligen als machtvollen Verkünder des wahren Glaubens und als Helfer in der Not lebendig werden. Die Tatsache, dass Antonius, der vor 800 Jahren gelebt habe, über seinen Tod hinaus bis in unsere Zeit hineinwirke, unterscheide ihn, den echten Heiligen, von allen Schein-Heiligen.

Dazu sang die aus der ganzen Region bunt zusammengewürfelte „Antonius-Gemeinde“ das Antonius-Lied. Bei Kaffee und Kuchen wurde danach „weltlich“ weitergefeiert.

Der älteste Anton war dieses Jahr Anton Weber aus Gosheim mit 94 Jahren. Der kleine Anton aus Frittlingen war mit seinen 2,4 Jahren schon zum zweiten Mal als jüngster Gast dabei – allerdings nur deshalb, weil die noch jüngere Antonia zu lange geschlafen hatte und mit ihrer Oma zu spät zum Fototermin kam.