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Donaubrücke

Neubau der Donaubrücke: Was in den ersten 63 Arbeitstagen passiert ist

Geisingen / Lesedauer: 3 min

Zum Einsatz kommt ein 80 Tonnen schweres Bohrgerät – Pfeiler sind eingebaut und betoniert – Am 10. Januar geht es auf der Baustelle weiter
Veröffentlicht:07.01.2021, 16:34

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Brücken verbinden, sie bringen Menschen zueinander, und wenn sie fehlen, dann fehlt etwas. Das gilt nun seit fast zwei Jahren für die Geisinger Donaubrücke. Zuerst wurde sie mangels Sicherheit tonnagebeschränkt, dann ganz gesperrt. Das vergangene Jahr war in der Region Geisingen das Jahr der Brücken schlechthin.

In Kirchen-Hausen wurden gleich drei Brücken durch die Stadt saniert. Aber an der für die Geisinger wichtigsten Brücke, der Donaubrücke, ist der Weg noch nicht frei. So dürfte sich so mancher Geisinger Autofahrer für 2021 eine freie Fahrt über die Donau wünschen.

Ob dies gelingt, hängt vom Wetter ab. Wie Martin Benedikt, der Polier der Firma Glass, vor Ort berichtet, ist die Baumaßnahme voll im Zeitplan. „Es ist alles gut gelaufen, wir haben 63 Arbeitstage und in denen ist viel geschehen.“ So sei das Ziel, vor den Weihnachtsferien alle Fundamente, die beiden Widerlager und auch die sechs Pfeiler zu betonieren, erreicht worden.

Benedikt war zum Beginn der Maßnahme mehr oder weniger Einzelkämpfer und hat die Baustelle eingerichtet. Dann erfolgte am 17. September der Spatenstich. Eine Woche später stand die erste große Spezialbaumaschine vor Ort. Die rammte Spundwände für die Fundamente in den Boden.

Danach folgte gleich das nächste Ungetüm: ein 80 Tonnen schweres Bohrgerät, das die Fundamente der Pfeiler und der südlichen Bohrpfähle bis zu zwölf Meter tief in den Boden einbrachte. Diese Bohrpfähle dienen als Verbindung der Fundamente und Pfeiler mit dem Untergrund. Hunderte Tonnen Stahl wurde eingebracht, in die Bohrpfähle sogenannte Drahtkörbe, und in die Fundamente sowie Widerlager Eisen an Eisen. Die Firma Glass als Auftraggeber hat für solche Baustellen auch Subunternehmer beschäftigt, sei es für die Spezialtiefbauarbeiten wie auch für den fach –und sachgerechten Einbau des Stahls. „Der wurde auch einmal falsch angeliefert, das hat uns dann einige Tage Zeit gekostet“, bilanziert Benedikt, „aber wir haben das wieder aufgeholt. Ziel war es, am 17. Dezember in den Weihnachtsurlaub zu gehen und die Arbeiten an Pfeilern und Widerlager abgeschlossen zu haben.“ Die Pfeiler konnten noch vollends betoniert werden, bei den Widerlagern fehlen noch in der obersten Schicht Eisen und Beton. „Unsere polnischen Arbeiter, die als Eisenbieger und Eisenbinder arbeiten, sind zwei Tage früher gegangen als geplant. Sie hatten nämlich Angst, aufgrund der Corona-Vorschriften bis Weihnachten nicht mehr zu ihren Familien nach Polen fahren zu können“, schildert er. Benedikt sieht dies aber sehr gelassen, „diese sehr geringe Verzögerung holen wir wieder ein.“

Geplant ist, die Arbeiten am 10. Januar wieder aufzunehmen. Dann folgen nach den restlichen Betonarbeiten der Aufbau der Schalung für den kompletten Fahrbahnüberbau. Bei allem muss das Wetter mitspielen, dann ist die Brücke vielleicht schon Ende dieses Jahres fertig.