Wasserwerk

Ja zu zentralem Wasserwerk

Geisingen / Lesedauer: 2 min

Zentrale Filtrations- und Entkalkungsanlage für Zweckverband „Unteres Aitrachtal“
Veröffentlicht:27.07.2018, 18:36

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Der Zweckverband Wasserversorgung „Unteres Aitrachtal“ baut für über fünf Millionen Euro ein zentrales Wasserwerk in Aulfingen, in dem künftig das Trinkwassser der Region durch Ultrafiltration aufbereitet und mit einer Entkalkungsanlage auf 8,3 Grad deutscher Härte entkalkt wird.

Bei der größten Investition in der über 50-jährigen Verbandsgeschichte ziehen auch die Partner mit, die nur kleinere Anteile ihres Trinkwassers vom Aitrachverband beziehen: Tuttlingen mit Möhringen, Engen mit Biesendorf sowie Emmingen-Liptingen mit Emmingen . Die mehrheitliche Entscheidung zugunsten des Großprojekts fiel bei der Sitzung der Verbandsversammlung in Geisingen.

Verbandsvorsitzender Bürgermeister Walter Hengstler betonte bei der Beratung, dass man eine „bedeutsame Tagesordnung“ habe, die in den Gemeinderäten Immendingen und Geisingen bereits behandelt worden sei. Die beiden Gremien hätten Empfehlungsbeschlüsse zugunsten des etwas günstigeren zentralen Wasserwerks getroffen. Für die Ingenieurbüros Dreher und Stetter sowie BIT Ingenieure gingen die Planer Eckart Stetter und Dominik Bordt auf die anstehenden Baumaßnahmen ein und stellten die beiden möglichen Varianten einer zentralen und zweier dezentraler Aufbereitungsanlagen in Aulfingen und Kirchen-Hausen vor. Auch gab es Erläuterungen zur geplanten Enthärtung des Trinkwassers. Der größte Teil der Investition von fünf Millionen Euro entfällt entsprechend des Wasserbezugsanteils auf Geisingen (43,6 Prozent) und Immendingen (40 Prozent). Emmingen ist mit einem Anteil von 8,9 Prozent vertreten, Tuttlingen-Möhringen mit 6,2 Prozent und Engen-Biesendorf mit 1,3 Prozent.

Für den Bereich Emmingen erkundigte sich Bürgermeister Joachim Löffler , inwieweit das künftig entkalkte Trinkwasser des Aitrachverbands mit dem Wasser der Bodenseewasserversorgung mischbar sei, das in der Doppelgemeinde Emmingen-Liptingen ebenfalls bezogen wird. Hier sahen die Planer keine Probleme.

Kalkablagerungen möglich

Peter Sartena, Geschäftsführer der Stadtwerke Engen, wollte wissen, ob es bei der Umstellung des Verbandswassers von 16 Grad deutscher Härte auf 8,3 Grad zu Ablösungen von Kalkablagerungen in den Wasserleitungen kommen könne, die dann eine zeitweise Trübung des Trinkwassers verursachen. Das konnten die Fachleute nicht ausschließen. Vorgesehen ist jedoch, das entkalkte Wasser nicht in einem Zug, sondern in Stufen in die Wasserleitungen einzuspeisen. Vorsitzender Hengstler betonte: „Man muss es auf jeden Fall in die Bevölkerung kommunizieren, wenn die Umstellung erfolgt.“

Bei einer Enthaltung durch Bürgermeister Joachim Löffler stimmte die Verbandsversammlung für das zentrale Wasserwerk und ermächtigte Bürgermeister Hengstler zum Führen der Grundstücksverhandlungen für das Wasserwerk in Aulfingen. Die nächste Sitzung findet erst im Dezember statt.