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Vogelsangschule

Peter Wagner war Schulleiter mit „Verstand und Herz“

Fridingen / Lesedauer: 2 min

Rektor der Fridinger Vogelsangschule wird in den Ruhestand verabschiedet
Veröffentlicht:24.07.2016, 16:10

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In der Fridinger Vogelsangschule ist am Freitag eine Ära zu Ende gegangen. Rektor Peter Wagner geht nach 13-jähriger Amtszeit an der Förderschule für die Gemeinden des Verwaltungsverbands Donau-Heuberg in den Ruhestand.

In einer fröhlichen und gleichzeitig sehr berührenden Feierstunde entwarfen Festredner und Kollegen das Bild eines feinsinnigen Pädagogen mit hohen fachlichen und sozialen Kompetenzen.

Bürgermeister Stefan Waizenegger attestierte dem „agilen, weitsichtigen und verantwortungsvollen“ scheidenden Rektor „Verstand und Herz“. Schulleiter Otmar Zwick von der Gemeinschaftsschule Obere Donau nannte seinen Kollegen einen „Glücksfall“, der sein Amt mit natürlicher Autorität ausgeübt hätte.

Seit 2003 in Fridingen

Bettina Armbruster vom Staatlichen Schulamt Konstanz zeichnete Wagners Berufsweg nach: Wehrersatzdienst, Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, dann das Studium in Weingarten. Als Sonderpädagoge folgten Stationen bei den Mariaberger Heimen, in Donaueschingen und an der Tuttlinger Albert-Schweitzer-Schule. 2003 wurde Peter Wagner Schulleiter der Fridinger Vogelsangschule. Seiner Zeit voraus, seien ihm ganzheitliche Förderung und individualisiertes Lernen immer schon selbstverständlich gewesen, erklärte Armbruster. Auch von Wagners Freizeit-Aktivitäten war die Schulamts-Vertreterin angetan: neben Reisen im Wohnmobil und der Präsidentschaft beim Boule-Club habe er sich als Hobby-Ornithologe der Vogelbeobachtung verschrieben.

Bewegt verabschiedete Wegbegleiter Herbert Christoph den Rektor im Namen des Kollegiums. Stets hilfsbereit und vorbildlich in Sachen Gesprächsführung hätten die Mitarbeiter ihn erlebt. Ihm sei die besondere Atmosphäre und der gute Ruf der Schule zu verdanken, die derzeit rückläufigen Schülerzahlen dagegen den schulpolitischen Umstrukturierungen.

Peter Wagner war gerührt über die ihm entgegengebrachte große Wertschätzung. Doch mit Sorge blickte er in die Zukunft: „Noch vor drei Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass die Vogelsangschule in ihrer Existenz bedroht sein könnte“, sagte Wagner zum Abschied. Er begrüße zwar das gesetzlich neu verankerte Wahlrecht der Eltern, ihre Kinder an Regelschulen unterrichten zu lassen. Viele Inklusionsprojekte seien jedoch finanziell und damit personell nicht ausreichend ausgestattet. „Noch gibt es sie, die Förderschulen, und vielleicht können wir Eltern ja erklären, dass Inklusion nicht immer der bessere Weg für ihre Kinder ist“, hofft der Pädagoge.

Herzerfrischend sorgten die Kleinsten des Gesangvereins Liederkranz für musikalische Unterhaltung, klangschön ein Gitarrenduo. Liebevoll bis ins Detail hatten Schüler und Kollegen „Über den Wolken“ szenisch aufbereitet. Doch spätestens beim ergreifenden Abschiedssegen, den Wagner, unter einem Schirm mit Vögeln sitzend, von Schülern und Kollegen zum Schluss enmpfing, konnte sich niemand mehr der Wehmut des Augenblicks entziehen.