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Narrenzunft

Eintauchen in 90 Jahre Narrenzunft Fridingen

Fridingen / Lesedauer: 2 min

Fridinger feiern Jubiläum – Ausstellung zeigt 60 Bilder der Fasnetsumzüge
Veröffentlicht:10.06.2018, 15:39

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Die Narrenzunft Fridingen hat am Freitagabend ihr 90-jähriges Bestehen in der vollbesetzten Hohenbergstube im Ifflinger Schloss gefeiert. Referent Werner Mezger hat in seinem Vortrag „Fasnacht in der Krise“ verschiedene Aspekte angesprochen, die das Leben der Fasnet erschweren.

Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger bezeichnete in seinen Grußworten das Jubiläum der Narrenzunft als „90-jährige Erfolgsgeschichte“. Der erste archivarische Nachweis des Brauchtums stamme aus dem Jahr 1764, die ältere örtliche Larve aus 1814 und 1842 sei erstmalig von einem Narrenkleid die Rede gewesen.

Mit der Gründung der Narrenzunft 1928 sollte laut dem Schultes die Fasnet zukünftig organisiert werden. Die Pflege und Bewahrung überlieferter Bräuche der kulturellen Werte der lokalen Fasnet sollte zudem besser dargestellt und ein unverzichtbarer Bestandteil der örtlichen Kultur verankert und damit an nachfolgende Generationen übertragen werden.

Die Zunft fungiere zudem als Botschafter für Kultur und Brauchtum weit über die Region hinaus. Die Narren hätten es geschafft, über Jahrzehnte hinweg die Fasnet mit viel Phantasie und Engagement und Witz zu gestalten und dadurch lebendig zu halten. Er dankte dem anwesenden Elferrat und allen Verantwortlichen von Seiten der Stadt, dem Gemeinderat und der Bürgerschaft für ihr Engagement mit „vielfältigen Aktivitäten im gesamten Jahresablauf“, die das örtliche Miteinander „maßgeblich bereichern“, so der Bürgermeister.

Der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) Roland Wehrle und Landschaftsvertreter der Landschaft Donau, Max Stöhr, ehrten Narrenvater Martin Schnell mit dem silbernen Ehrenzeichen und Andreas Haas mit dem bronzenen, für ihre besonderen Verdienste und ihren außergewöhnlichen Einsatz.

Fasnet nicht mehr so außergewöhnlich wie früher

Bei dem Vortrag von Werner Mezger mit dem Titel „Fasnacht in der Krise“, blickte dieser nachdenklich auf die Entwicklung dieses Brauchtums. „Die Fasnetbegeisterung der vergangenen Jahrzehnte hat ihren Höhepunkt ganz sicher überschritten“, so seine Eingangsworte.

An den Hochburgen sei ein deutlicher Besucherrückgang zu sehen. Zudem sei die Fasnet flächendeckend betrachtet nicht mehr so außergewöhnlich wie früher. Die Durchführung der Fasnet würde aktuell auch durch die administrativen Hürden gebremst.

Narrenvater Martin Schnell eröffnete die Bilderausstellung „Narrenblatt in laufenden Bildern – Fasnetsmätig in Fridingen“. Auf zwei Stockwerken im Museum des Ifflinger Schlosses erinnern 60 Bilder an die kreativ und bunt gestalteten Umzüge der Fridinger Fasnet. Als Ergänzung sahen die Gäste auf einer Leinwand viele weitere Impressionen des Brauchtums aus dem Donaustädtchen.

Durch das Programm führte mit vielen Erinnerungen der Fridinger Fasnet Wolfgang Wirth. Die Stadtkapelle Fridingen sorgte für die passende musikalische Abwechslung, bei der sich so mancher Narr lautstark mitten in der fünften Jahreszeit fühlte, wie beim „Ludimarsch“.