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Honberg

Pläne für Honberg gehen in neue Runde

Tuttlingen / Lesedauer: 3 min

Erste Bilanz zu Entwicklungskonzept – Anschluss des Rundwegs ist in der Diskussion
Veröffentlicht:16.05.2013, 17:05

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Zwei Türme, Zinnen und Dach, inmitten von Bäumen. Dieses Bild von der Ruine auf dem Honberg bietet sich allen, die auf der Scala-Brücke stehen und ihren Blick zur Stadt hin richten. Vor 16 Jahren hätte ein Betrachter wahrscheinlich nur eines gesehen: Bäume.

Stadt und Verbände hatten sich damals deshalb ein Konzept überlegt, was sie mit dem Honberg touristisch und gestalterisch anfangen wollen, sollen und können. Jetzt haben die Mitglieder des Umweltbeirats Bilanz gezogen. Die Quintessenz: Es ist viel passiert, aber perfekt ist der Honberg noch lange nicht.

„Einige Vorschläge waren einfach nicht praktikabel, das haben wir mit der Zeit gemerkt und sie bewusst nicht umgesetzt“, erklärte Michael Hensch , Leiter des Amts für Umwelt- und Grünplanung. Anderes hat sich getan oder ist noch in der Diskussion:

Milchzentrale : Statt eines Trampelpfads gibt es nun einen teilweise gepflasterten Weg, der über Serpentinen nach oben führt, ein Hinweisschild und eine neue Beleuchtung.

Rundweg : Rund um den Honberg ist ein Weg angelegt worden, der demnächst auch mit dem Weg auf dem Honbergrücken verbunden werden soll. Wie breit dieser Weg werden soll, da sind sich Stadt und Verbände noch uneins. Hensch schlägt vor, zunächst einen drei Meter breiten Weg durch den Wald zu schlagen, „der nach und nach etwas zuwachsen kann“. Vertreter von Umweltverbänden fürchten, dass ein zu breiter Weg zu „Motorradrennen und ähnlichem“ einladen könnte. „Und wir wollten den Verkehr ja dort wegbringen.“

Zufahrt : Die Zufahrt zum Honberg für Autos komplett zu sperren wurde einst heiß diskutiert, ist nun aber vom Tisch, „solange der Verkehr nicht zunimmt“, so Hensch. Da jedoch immer wieder Autofahrer trotz Verbot bis zu den Grillplätzen fahren, überlegt die Stadt, die Parkplätze auf einige Behindertenparkplätze zu reduzieren und eine Schranke einzubauen. Die Grillplätze sollen aber erhalten bleiben. „Es ist uns wichtig, dort so ein Angebot zu haben – nicht jeder hat einen Garten daheim“, meinte Hensch.

Spielplatz : Ein Spielplatz ist noch immer vorgesehen, bisher aber vor allem aus Kostengründen nicht umgesetzt worden. Geplant ist, dass das Thema Burg dort aufgegriffen wird, „etwas mit Rittern wäre für Kinder optimal“, meinte SPD-Stadträtin Susanne Hein.

Bewirtung : Ebenso wie der Vorschlag, ein Trauzimmer einzurichten, scheiterten die Pläne, eine Gastronomie anzusiedeln, bislang am hohen Aufwand. „Es gibt dort keine sanitären Anlagen, aber jede Menge Hygienevorschriften einzuhalten“, sagte Baubürgermeister Willi Kamm. Und das wiederum ist teuer. Dennoch sprach sich Herbert Tiny (Freie Wähler), der als Stadtführer Besuchergruppen auf den Honberg führt, für eine Bewirtung aus, eventuell im Zuge einer Sanierung.

Ausblick : „Es wäre schön, wenn man von der Burg aus die ganze Stadt sehen könnte“, meinte Tiny. Besucher hätten sich beschwert, nur einen geringen Teil zu sehen, der Rest sei vom Wald verdeckt. Ähnlich wie schon der Wald in und um die Ruine gelichtet wurde, sollen zwei weitere Sichtachsen entstehen, erklärte Hensch. Einige Bäume werden dafür zurückgeschnitten.

Wald und Wildwuchs : Den Wildwuchs in Wald und Wiesen geregelt zu halten, bereitet der Stadt derzeit Probleme. Schafe oder Ziegen wären die beste Lösung – nur sind die leider schwer aufzutreiben.