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Luchs sucht im Zollernalbkreis nach Partnerin

Albstadt / Lesedauer: 2 min

Wildkamera eines Jägers und zeigt schemenhaft ein Tier, das Experten für einen Luchs halten
Veröffentlicht:03.12.2015, 18:22

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Erneut hat ein Luchs dem Zollernalbkreis einen Besuch abgestattet. Das legen die Aufnahmen einer Wildkamera in der Region nahe.

Das teilte Naturschutzminister Alexander Bonde am Donnerstag in Stuttgart mit. Der für das landesweite Luchs-Monitoring zuständigen Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg seien vergangene Woche Fotos eines vermeintlichen Luchses nahe Balingen übermittelt worden.

Die Fotos mit Seltenheitswert stammten von der Wildkamera eines Jägers und zeigten schemenhaft ein Tier, das am Abend des 28. Novembers durch das Bild gelaufen sei, so der Minister. „Auch wenn die Fotos die strengen Kriterien für einen sicheren Luchsnachweis nicht erfüllen, so sind sich die Freiburger Experten sehr sicher, dass es sich um einen Luchs handelt. Diese Einschätzung wird dadurch gestützt, dass ein Tag zuvor eine Luchsbeobachtung wenige Kilometer östlich gemeldet worden war.“ Ob das Tier aus dem Schweizer Jura, den Vogesen oder dem Bayrischen Wald zugewandert war oder ob es sich um ein entlaufenes Gehegetier handelt, sei indes nicht bekannt. Sollte sich die Gelegenheit ergeben, so solle das Tier mit einem Halsbandsender ausgestattet werden, um wichtige Informationen über dessen Wanderbewegungen zu erhalten.

Bereits im September war der Zollernalbkreis von einem Luchs durchwandert worden. Damals handelte es sich um das Luchsmännchen Friedl, das Experten ein halbes Jahr zuvor im Mittleren Schwarzwald mit einem Halsbandsender ausgestattet hatten. Friedl war ursprünglich aus dem Schweizer Jura zugewandert und begab sich vermutlich auf der Suche nach einer Partnerin im Spätsommer auf weite Wanderschaft durch das Land.

Ein Weibchen ist es wohl kaum

Aktuell hält er sich ausweislich der gesendeten Signale aber nicht dort auf, weswegen es sich bei dem fotografierten Tier um einen anderen Luchs handeln muss. Die Möglichkeit, dass ein Weibchen zugewandert ist, schätzen die Experten jedoch als äußerst gering ein, da männliche Tiere sich auf größere Wanderungen begeben als Weibchen.

Luchse gehören zu den seltensten Tieren in Baden-Württemberg und sind streng geschützt. Bisher wurden nur sehr wenige männliche Tiere nachgewiesen, die aus dem Schweizer Jura zugewandert waren und in aller Regel schnell wieder verschwanden. Die Katzen erreichen die Größe eines Schäferhundes, stellen für Menschen aber keinerlei Gefahr dar. Wenn sich einzelne Luchse niederlassen, so nutzen sie immer noch äußerst große Flächen von bis zu 300 Quadratkilometern. Dort erbeuten sie überwiegend Rehe. Nutztiere fallen Luchsen äußerst selten zum Opfer. Kommt es zu einem solchen Fall, so wird der Tierhalter entschädigt.

Weitere Informationen zu Luchsen finden Sie im Internet unter: und