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Imkerei

Wie sich Georg Miller die Rente versüßt

Winterlingen / Lesedauer: 2 min

Der Harthauser fängt erst spät mit dem Hobbyimkern an und lernt stetig dazu
Veröffentlicht:05.03.2021, 20:23

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Manchmal braucht es Zeit, um seine Ziele zu verwirklichen. So hat Georg Miller aus Harthausen auf der Scher zwar erst als Rentner vor einigen Jahren mit einer kleinen Imkerei etwas außerhalb des Orts begonnen, lernt aber seither stetig mehr über seine fleißigen Honigsammlerinnen und ist begeistert.

Bei dem sonnigen und milden Wetter der letzten Tage sind seine Insekten schon wieder unterwegs und sammeln Pollen für ihre erste Brut. Es ist vor allem der Pollen von Haselnuss und Weidekätzchen, der schon jetzt im Vorfrühling zur Verfügung steht und sobald die Temperatur ansteigt eifrig gesammelt wird, erklärt Miller: „Daraus wird allerdings kein Honig, wie manche vermuten, sondern dieser wird an die geschlüpften Larven in den Brutwaben verfüttert.“ Den Honig produzieren die Arbeiterinnen erst später aus dem Nektar der Blüten.

Jetzt Anfang März geht es vor allem darum, dass das Volk, welches in einer sogenannten Wintertraube im Stock die kalten Monate überdauert hat, wieder größer wird, weiß der Experte. Dazu benötigen seine Bienen derzeit noch immer etwas von dem in den Waben eingelagerten Winterfutter. Fast täglich öffnet er deshalb seine Stöcke um zu schauen, ob die Vorräte noch ausreichen oder ob mit einer Zuckerlösung zugefüttert werden muss, damit die Bienen gut versorgt bleiben.

Miller ist mit seinen Völkern inzwischen so vertraut, dass er beim behutsamen Abnehmen der Deckel von den Bienenbehausungen ohne die schützende Imkertracht auskommt und dabei dennoch nicht von auffliegenden Bienen gestochen wird. „Ruhe und Zeit sind absolut wichtig beim Hantieren am Bienenstock", beteuert er, hektische Bewegungen sowie Erschütterungen führten zu Stress und könnten diese eigentlich sehr friedlichen Insekten auch aggressiv machen.

Selbstverständlich sei auch er schon gestochen werden, gibt der Bienenfreund auf Nachfrage mit einem Schmunzeln im Gesicht zu. Das störe ihn allerdings kaum mehr und sei bei diesem Geschäft trotz aller Vorsicht manchmal nicht zu vermeiden. Trotzdem sei das Imkern mit seinen Völkern für ihn „Entspannung pur“, zumal es bei diesem Hobby immer wieder Neues zu lernen und zu entdecken gäbe.

Nicht nur bei ihm, sondern auch bei seiner Familie und der großen Verwandtschaft ist die Vorfreude schon jetzt groß, dass im Laufe des Frühjahrs und im Sommer wieder neuer Honig geschleudert und in die Gläser abgefüllt werden kann.