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Abenteuerland

Walder Kindergarten öffnet bald länger

Wald / Lesedauer: 3 min

Der Gemeinderat beschließt ein erweitertes Betreuungsangebot – Gebühren werden neu kalkuliert
Veröffentlicht:20.06.2018, 14:54

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Im Kindergarten Abenteuerland in Wald werden ab dem neuen Kindergartenjahr die Öffnungszeiten erweitert. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend beschlossen. Der Kindergarten ist dann vormittags von 7 bis 13.30 Uhr geöffnet. Allerdings gibt es das erweiterte Betreuungsangebot nicht zum Nulltarif: Die Räte beauftragten die Gemeindeverwaltung damit, zum Ausgleich der Mehrkosten eine Gebührenkalkulation zu erstellen.

Noch nicht entschieden ist, ob die Mehrkosten solidarisch von allen Eltern getragen werden oder ob nur diejenigen Mütter und Väter eine höhere Gebühr bezahlen müssen, die die längeren Öffnungszeiten nutzen. Außerdem wird geprüft, ob der Kindergarten zum Kostenausgleich an einem oder zwei wenig frequentierten Nachmittagen geschlossen bleiben kann.

Mittagessen gibt es noch nicht

Im Kindergarten Villa Kunterbunt im Ortsteil Ruhestetten ändert sich an den Öffnungszeiten nichts. Eine Ganztagsbetreuung und ein Mittag-essen, das 22 Eltern auf die Wunschliste setzten, sollen erst nach der Erstellung des geplanten Mehrgenerationenhauses angeboten werden. Für dieses ist die Unterbringung von zwei Kindergartengruppen vorgesehen.

Grundlage des Beschlusses war eine Elternumfrage, in der der Betreuungsbedarf abgefragt worden war. 84 von 153 ausgegebenen Fragebögen kamen ausgefüllt zurück – 6,5 Prozent mehr als bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren. Insgesamt wünschten sich 53 Eltern längere Öffnungszeiten, der Großteil mit 49 Eltern in Wald. Vor zwei Jahren äußerten noch 14 Eltern diesen Bedarf.

27 Eltern in Wald wünschten sich eine Öffnung ab 7 Uhr und elf Eltern wollten die Verlängerung in der Mittagszeit bis 13.30 Uhr. 14 Eltern meldeten Bedarf an einer Ganztagsbetreuung an und 22 Eltern wünschten sich ein Mittagessen. Derzeit ist der Kindergarten von 7.30 bis 12.30 Uhr und dann wieder am Nachmittag ab 13.30 Uhr geöffnet. Kinder, die später die Betreuung bis 13.30 Uhr in Anspruch nehmen, dürfen wegen der vorgeschriebenen Mittagspause am Nachmittag nicht mehr den Kindergarten besuchen.

Bürgermeister Werner Müller und Hauptamtsleiter Michael Wenzler machten in ihren Ausführungen deutlich, dass sich der Trend nach mehr Betreuung verstärkt. „Eltern, die sich eine Ganztagsbetreuung wünschen, brauchen diese auch“, sagte Wenzler. „Sie schauen sich in den Nachbargemeinden nach passenden Betreuungsangeboten um.“ Das Landratsamt habe deshalb schon darauf hingewiesen, dass der Bedarf nach einer Ganztagsbetreuung „möglichst bald“ abgedeckt werden soll. Müller verwies außerdem auf den Finanzausgleich, der an andere Gemeinden gezahlt werden muss, wenn Kinder dort in den Kindergarten gehen – und an die Gefahr, dass die Mädchen und Jungen dann auch in diesen Gemeinden eingeschult werden.

Erweiterung kostet 28 000 Euro

Die Mehrkosten der erweiterten Betreuung gaben Bürgermeister und Hauptamtsleiter mit 28 000 Euro an. Dabei wirken sich nicht nur die Personalkosten aus, sondern auch die geringeren Einnahmen durch die bei einer erweiterten Betreuung vorgeschriebene Gruppenstärke von 22 statt 25 Kindern. Bemerkbar machen sich außerdem die geringeren Zuwendungen seitens des Landes auf den zusätzlichen Aufwand.

Im Gemeinderat kam von mehreren Seiten die Frage auf, ob es sich bei den Ergebnissen der Umfrage um wirklichen Bedarf oder lediglich um Wünsche handelt. Dennoch war sich das Gremium einig darin, dass längere Öffnungszeiten benötigt werden. Klar für die Gemeinderäte war aber auch, dass sich das erweiterte Betreuungsangebot auch auf die Gebühren auswirken soll.