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Altweibermühle

Der erster Fasnetswagen stellte eine Altweibermühle dar

Völlkofen / Lesedauer: 2 min

Seit 70 Jahren kümmert sich der Heimat- und Narrenverein Völlkofen im Ortsteil um die Narretei und die Brauchtumspflege
Veröffentlicht:09.02.2018, 16:56

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Vor 70 Jahren, 1948, fanden sich einige Männer und Frauen zusammen, um wieder eine Fasnacht zu machen. Es gab jedoch in Völlkofen auch schon vor dem Zweiten Weltkrieg eine Fasnet. Die 1948 neu erwachte Dorffasnet bestand aus einem Kappenabend mit Schleiferkarren, auf dem die Missgeschicke der Dorfbewohner glossiert wurden, und einem spektakulären Bürgerball. Jedes Jahr wurden Fasnetswagen mit bestimmten Motiven gebaut. Mit diesen besuchte man die Nachbarorte und die Umzüge, wie zum Beispiel in Mengen und Bad Saulgau. Dabei wurden Vorführungen gemacht.

Der erste Fasnetswagen 1948 war eine Altweibermühle. Ein besonderer Gag war 1951 ein lebensgroßer Elefant. Dem Elefant wurde ein Serum entnommen und den Hohentengern eingespritzt. Es sollte deren Schlafkrankheit beheben, denn sie hatten immer noch keine Fasnet auf die Beine gebracht.

Kläpperlesgarde startet 1961

Weitere Motive waren 1952 der Menger Martinimarkt, 1960 die Mondlandung mit einer riesigen Rakete und die Färbebachflotte mit drei Schiffen. In Erinnerung ist auch noch das Erholungszentrum Spatzenwald 1976 und 1978 das Storchennest, weil es in Völlkofen so viele Kinder gab. Auch dieses Jahr hat sich der Heimat- und Narrenverein Völlkofen wieder einen legendären Motivwagen für den Gögeumzug ausgedacht.

Sehr früh wurden schon Gruppen in einheitlicher Kleidung aufgestellt: 1952 die Kläpperlesgarde, 1961 eine Mädchengarde und 1962 eine Bubengarde. 1963 gab es einen Herren-Elferrat mit roten Samtumhängen und 1970 zogen die Frauen nach und bildeten einen Damen-Elferrat.

Die ersten Masken wurden 1975 angeschafft. Es war die Fasnetsfigur, das „Hätse-Paar“. Diesem folgte im Laufe der Jahre ein großes Gefolge mit Hochzeitslader und Kranitzer. 1983 kam eine weitere Gruppe hinzu, die Wuhrschrättele und Heckenmännle. Seit 1980 haben die Völlkofer eine eigene Musikkapelle, die Völlkofer Schalmeien. 1984 wurde der Verein als Heimat- und Narrenverein ins Vereinsregister eingetragen.

Derzeit hat der Verein 230 Mitglieder, davon sind 50 Häs- und Maskenträger, ein Büttel und 20 Schalmeien. Der Verein beteiligt sich in der Regel an vier Umzügen, am Gögeumzug mit einem Motivwagen. Am Fasnetssamstag ist der Bürgerball mit Programm und Tanz, dazu gehört auch der traditionelle Schleiferkarren. Dieses Jahr wird das Ereignis mit den besten Superknüllern aus den letzten Jahren gefeiert.

Am Rosenmontag findet der Kinderball mit Programm statt und am Fasnetsdienstag mit einem Hemedklonkerumzug, Hexenverbrennen und einem Kehraus die Fasnacht abgeschlossen. Genauso wird traditionell am Dienstag vor der Fasnet das Bühnenbild in der Turnhalle von den Frauen des Narrenvereins unter der Anleitung von Daniel Wollmann gemalt.