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Zillenbiller gibt Vorsitz nach 46 Jahren ab

Veringenstadt / Lesedauer: 3 min

Manfred Saible übernimmt das Amt bei der Fördergemeinschaft für das Strübhaus
Veröffentlicht:26.11.2018, 16:46

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Nach 46 Jahren an der Spitze der Fördergemeinschaft für Kunst, Kultur und Geschichte Strübhaus Veringenstadt hat Erwin Zillenbiller den Vorsitz bei der Hauptversammlung am Samstag abgegeben. In die großen Fußstapfen des 93-Jährigen tritt Manfred Saible, der zum Nachfolger des bekannten Agrarwissenschaftlers und Honorarprofessors gewählt wurde. Zillenbiller selbst wurde bei der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden ernannt, der langjährige Schatzmeister Karl Strigel zum Ehrenmitglied.

Erstmals konnte der Verein seine Hauptversammlung im Grafensaal der Bergschule abhalten. Mit dem künstlerisch aufwendig und hochwertig gestalteten prunkvollen Grafensaal, dem blauen Saal und dem Eingangsbereich ist für Erwin Zillenbiller ein Meilenstein der Vereinsgeschichte erreicht worden. Dank der enormen finanziellen Unterstützung durch den Förderverein, mehr als 50 000 Euro, vor allem aber dank des großen ehrenamtlichen Arbeitseinsatzes durch die Fördergemeinschaft entstanden künstlerische Räume, die ihresgleichen suchen.

Die in Neuseeland lebende Künstlerin Katja Morrison verwandelte die Wände der Räume in kunstvolle Exponate, zusammen mit ihrer Mutter, der Inneringer Künstlerin Ilse Wolf. Bürgermeister Armin Christ betonte in seinem Grußwort, dass die Stadt diesen kulturell aufwertenden Beitrag nicht hätte stemmen können. Diese Genugtuung brachte Erwin Zillenbiller mit einem von ihm gereimten Gedicht „Emotionen fürs Wohlgefühl“, vorgetragen von Alexandra Hepp, zum Ausdruck.

Rückblickend auf das diesjährige Burgfestspiel hatten sich die Laiendarsteller für den Autor Zillenbiller ein nette Schauspielkostprobe einfallen lassen. Regisseurin Rosemarie Elser und ihr Mann Karl, die erst in der vergangenen Woche goldene Hochzeit gefeiert hatten, wurden nach gräflichem Ritual im ehrwürdigen Grafensaal noch einmal vom Hofmarschall, dargestellt von Johannes Lehmann, vermählt.

Die Finanzen der Fördergemeinschaft, von Schatzmeister Karl Strigel ordentlich und transparent gelistet, boten trotz kräftiger Investition im vergangenen Jahr Anlass zur Freude. Viele Spender und Gönner hätten den Verein finanziell unterstützt, berichtete Karl Strigel, der die Gelegenheit auch dazu nutzte, sich bei ihnen zu bedanken. „Es ist eine Wahl, wie sie nicht alle Jahre stattfindet. Es ist ein Generationenwechsel“, sagte Veringenstadts Bürgermeister Armin Christ, der die Wahlen zur kompletten Neubesetzung des Vorstands leitete.

Neben Erwin Zillenbiller stellte auch Schatzmeister Karl Strigel sein Amt zur Verfügung. Zudem wurde ein weiteres Amt in den Vorstand einberufen: Johannes Lehmann übernimmt den Posten des Kulturreferenten. „Es gibt eine Fülle an kulturellen Möglichkeiten in Veringenstadt“, sagte er. „Ich freue mich auf dieses ehrenvolle Amt.“ Der neue Vorsitzende Manfred Saible dankte seinem Vorgänger und hatte eine Überraschung dabei. Im rückwärtigen Bereich der Bergschule hatten er und Bernd Weiske einen Grünbereich gestaltet, auf dem ein runder Steintisch mit zwei Rundbänken installiert wurden. Saible überreichte Zillenbiller zwei Steinbücher mit individueller Widmung, die den Dank für 46 Jahre Vorsitz zum Ausdruck bringen und auf dem Tisch angebracht werden sollen. Der gerührte Professor sprach daraufhin von einem „sensationellen Einfall“.

Stadtmusikus Hans-Joachim Friedrich gab zum Abschluss mit seiner Akkordzitter „Salve Regina Veringin“ zum Besten, den Refrain sangen alle inbrünstig mit. Auch dieses Lied stammt aus der Feder des rührigen Professors Erwin Zillenbiller.