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Hiebsatz

Gemeinderat stimmt höherem Hiebsatz im Veringenstädter Wald zu

Veringenstadt / Lesedauer: 2 min

Das Holz bringt jährlich mehr als 200 000 Euro ein
Veröffentlicht:23.09.2019, 15:22

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Gemeinsam mit den örtlichen Förstern Peter Zimmermann, Reiner Czanek und Jörg Scham hat Forsteinrichter Alexander Jentsch den Veringenstädter Gemeinderat in der vergangenen Woche durch den Wald geführt. Thema war die Umwandlung reiner Fichtenbestände in stabile Mischbestände. In der anschließenden Ratssitzung wurde der Hiebsatz für die kommenden zehn Jahre von 73 000 auf 81 000 Festmeter angehoben.

Bei der Besichtigung sahen die Räte an einem Beispiel im Distrikt Eich , wo in den vergangenen drei Jahrzehnten das Fichten-Altholz auf Eich weitgehend geräumt wurde. Ein Teil war auch den Orkanen Wiebke und Lothar zum Opfer gefallen. Entstanden ist eine ökonomisch und ökologisch wertvolle Mischung aus Buche, Bergahorn, Weißtanne, Fichte und Douglasie. Selbst einige Lärchen, Kirschen, Eichen und Eschen aus Naturverjüngung sind mit dabei.

Nötig sind engagierte Jäger

Revierleiter Peter Zimmermann zeigte auch eine frisch gepflegte Fläche, auf der der 10 bis 30 Jahre alte gemischte Jungbestand bereits in der Stammzahl deutlich reduziert worden war. Dabei wurden die Tannen mit ihrer Pfahlwurzel gegenüber der flach wurzelnden Fichte begünstigt. Wegen der Klimaerwärmung und der Risikostreuung setzen die Forstleute mehr denn je auf gemischte Bestände. „Dazu brauchen wir engagierte Jäger, die dieses Ziel durch verstärkten Abschuss an unseren Verjüngungsschwerpunkten ermöglichen“, sagte Peter Zimmermann.

Nach der Besichtigung stellte Alexander Jentsch den neuen Zehn-Jahres-Plan für den Stadtwald vor. Dieser ist mit 366 Festmetern je Hektar überdurchschnittlich gut bevorratet. In den vergangenen zehn Jahren wurde im Durchschnitt ein Gewinn von 209 000 Euro pro Jahr erzielt. Der Holzvorrat ist konstant geblieben. Die Starkholzanteile haben bei den Hauptbaumarten Fichte und  Buche deutlich zugenommen. Im kommenden Jahrzehnt wird mit einem Gesamtzuwachs von rund 88 000 Festmeter gerechnet.

Wegen der hohen Anteile hiebreifen Holzes schlug Alexander Jentsch den Räten vor, die Nutzung im kommenden Jahrzehnt auf 81 000 Festmeter anzuheben. Der zehnjährigen Planung wurde nach ausgiebiger Diskussion einstimmig zugestimmt.

Zustimmung gab es auch für das Angebot von Stefan Kopp, Fachbereichsleiter Forst beim Sigmaringer Landratsamt, dass die Stadt Veringenstadt ab 2020 weiterhin einen Dienstleistungsvertag für die Beförsterung mit dem Landratsamt schließen kann, allerdings zu etwas veränderten Bedingungen. Dem Landratsamt müssen dafür die Echtkosten erstattet werden. Darüber hinaus wird der Wald auf Gemarkung Hermentingen, der bislang von Revierleiter Reiner Czanek betreut wird, ab 2022 dem Revier Veringenstadt zugeschlagen – das damit um rund 20 Prozent größer wird. Der Holzverkauf wird ab 2020 über die kommunale Holzverkaufsstelle im Landratsamt abgewickelt, ebenfalls gegen die Erstattung der Echtkosten. Ab dem nächsten Jahr kommen auf die Stadt dadurch insgesamt Mehrkosten in Höhe von 12 000 Euro zu.