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Ehrenamt

Evi Clus erhält das Bundesverdienstkreuz

Veringenstadt / Lesedauer: 3 min

Die Gründerin der Krebsberatungsstelle wird in Veringenstadt geehrt
Veröffentlicht:25.09.2018, 17:36

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In mittlerweile 17 Jahren Ehrenamt hat die nimmermüde Evi Clus ein Netzwerk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Dieses außerordentliche langjährige Wirken, das mit der Gründung der Selbsthilfegruppe für Menschen mit Krebs begann, wurde nun im Beisein ihrer Familie, politischer und medizinischer Prominenz, von Weggefährten und Mitstreitern mit der Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuzes gebührend gewürdigt. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch (CDU) überreichte die Auszeichnung am Montagabend im Grafensaal in Veringenstadt.

„Das ist ja nicht so meins, ich möchte doch viel lieber die Ärmel hochkrempeln und helfen, aktiv unterstützen und tätig sein“, sagte Evi Clus, die neue Trägerin der höchsten Auszeichnung, die von der Bundesrepublik Deutschland für Verdienste um das Gemeinwohl ausgesprochen wird. Sehr gerührt war sie dann aber doch, als die Staatssekretärin für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz ihr den Orden ansteckte und zuvor eine Laudatio hielt.

In dieser Dokumentation wurde die Umtriebigkeit von Evi Clus in Sachen sehr deutlich aufgezeigt: Clus schuf mit der psychologischen Beratungsstelle und der Angelo-Stiftung Strukturen und sie setzt sich persönlich ein, wenn finanzielle Unterstützung benötigt wird.

Persönlicher Schicksalsschlag vor 21 Jahren

Beginnend mit dem persönlichen Schicksalsschlag vor 21 Jahren, als sie selbst an Krebs erkrankte, fasste sie den Entschluss, für den Umgang mit dieser dramatischen Diagnose eine öffentliche Plattform zu schaffen. Denn wenn jemand weiß, was die Konfrontation mit dieser Krankheit bedeutet sowie die daraus entstehenden Sorgen und Ängste kennt, dann Evi Clus. „Unermüdlich hat sie Strukturen im Landkreis und weit darüber hinaus geschaffen. Ihr ist einfach nichts zu viel, ihr Einsatz einzigartig. So ein Mensch ist unentbehrlich für unsere Gesellschaft“, lobte die Staatssekretärin. Und ganz nebenbei hat sie auch noch vier Bücher geschrieben.

Bürgermeister Armin Christ, der den Antrag für die Ehrung der engagierten Hermentinger Evi Clus geschrieben hatte, ergänzte schlicht: „Wenn unsere Evi Clus diese Auszeichnung nicht verdient hat, wer dann?“ Der langanhaltende Applaus bestätigte diese Aussage. „Es kommt doch aus dem Herzen, und ohne meine Familie und euch alle hätte ich das alles nicht geschafft“ – Evi Clus wollte den Rummel um ihre Person nicht für sich alleine verbucht wissen. Ein Wegbegleiter der ersten Stunde ist dabei Anton Roggensteins Gospelchor Living Voices, der den Festakt mit passender Liedauswahl umrahmte und bereicherte. Dass dabei das „Halleluja“ dabei war, Clus’ Lieblingslied, war selbstverständlich. Auch die schrillen Fehlaperlen gehören zu Begleitern von Beginn an, unzählige Auftritte für den guten Zweck waren und sind der Neufraer Comedy-Truppe ebenfalls eine Selbstverständlichkeit.

Evis Ehemann Herbert Clus feierte am Montag gleichzeitig seinen Geburtstag, denn „am Alternativtermin ist eine Podiumsdiskussion mit meinen Tübinger Ärzten, der ist wichtig und unverzichtbar“, habe seine Frau gesagt, erzählte Herbert Clus schmunzelnd. Das sei aber völlig in Ordnung so, er könne und wolle seine Frau gar nicht bremsen, erklärte das Geburtstagskind.