Verkettung

Darum stinkt es in Ebingen

Veringenstadt / Lesedauer: 2 min

Anwohner beschweren sich über unangenehme Düfte in Ebingen – Sie kamen aus der Kläranlage
Veröffentlicht:04.05.2018, 12:54

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Eine Verkettung außergewöhnlicher Umstände, erklärt Bernd-Michael Abt auf unsere Nachfrage, habe in den vergangenen Tagen in der Ebinger Kläranlage für üblen Geruch gesorgt. Erstens, zählt Abt auf, der sowohl Geschäftsführer der Klärschlammverwertung Albstadt sowie der Geschäftsführer des Zweckverbandes Abwasserverband Oberes Eyachtal ist, habe die Anlage im Ebinger Osten in der vergangenen Woche gewartet werden müssen. Daher habe die Lieferung des Klärschlammes aus der Anlage in Veringendorf nicht sofort verarbeitet werden können.

Dieser Klärschlamm, erläutert Abt, würde deutlich mehr stinken als andere Klärschlämme, die im Rahmen der Klärschlammverwertung Albstadt verarbeitet werden, zu der mehrere Umlandgemeinden gehören. Denn in der Kläranlage Veringendorf gibt es keinen Faulturm. Der Schlamm in Ebingen fault aus, was dazu führt, dass er danach so gut wie nicht mehr stinkt. In Veringendorf findet das nicht statt. Stattdessen wird er in einer Zentrifuge auf 25 Prozent Trockenanteil gebracht und dann nach Albstadt transportiert.

Der zweite Umstand, erläutert Bernd-Michael Abt, sei ein technischer Defekt in der Kläranlage Veringendorf zur gleichen Zeit gewesen. Der Bitzer Bürgermeister Hubert Schiele, Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes Scheer-Lauchert, bestätigt dies. Durch ein fehlerhaftes Ventil habe der Klärschlamm deutlich mehr Wasser enthalten als sonst.

„Normalerweise decken wir den Klärschlamm aus Veringendorf sofort mit unserem eigenen, geruchsarmen Klärschlamm zu“, erläutert Abt. Und genau dies habe man vergangene Woche nicht machen können, weil der Schlamm aus Veringendorf zu flüssig war und die geruchsdämmende Deckschicht einfach darin versunken wäre. Die Folge war, dass der unabgedeckte Schlamm ungehindert stinken konnte.

Zu allem Übel, so Bernd-Michael Abt, sei es in diesem Zeitraum auch noch sehr warm gewesen, was die Geruchsentwicklung begünstigt hätte. Der Ostwind habe den Geruch in Richtung Ebinger Oststadt getragen.