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Strafverfahren

Strafverfahren wegen Misshandlung eingestellt

Stetten am kalten Markt / Lesedauer: 2 min

Soldat wirft Flasche auf Kameraden – Oberfeldwebel muss 1000 Euro zahlen
Veröffentlicht:18.05.2018, 17:59

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Der Vorwurf klingt schwerwiegend, doch am Ende wurde das Verfahren eingestellt: Wegen Misshandlung musste sich am Montag ein 29-jähriger Soldat vor dem Amtsgericht in Sigmaringen verantworten. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Der Oberfeldwebel habe im Juni 2016 einen Kameraden auf dem Truppenplatz in Stetten am kalten Markt mit einer Plastikwasserflasche beworfen und diesen damit verletzt. „Ich habe gesehen, wie er ausgeholt hat und bin dann in Schutzhaltung gegangen“, sagte das Opfer vor Gericht aus. Einen Bluterguss und eine Prellung an den Rippen habe er trotzdem davongetragen.

Vorausgegangen war dem Flaschenwurf ein kurioses Missverständnis. Im Vorbeigehen hatte der Geschädigte den Angeklagten mit dem Finger in die Seite gepiekst. „Aus Spaß“, wie er versicherte. „Ich wollte ihn nur kitzeln.“ Es war ein Spaß, den der Angeklagte offenbar nicht als solchen verstand. „Ich habe das als Schmerz empfunden“, so der Oberfeldwebel, der uniformiert vor Gericht erschien. Dass er daraufhin die Halbliterflasche geworfen habe, sei aber „absolut nicht mit der Absicht“ gewesen, seinen Kameraden wirklich zu treffen. Es sei ein heißer Tag gewesen, er sei eben müde und gestresst gewesen, versuchte er sich zu erklären.

Vier Zeugen, die zum Teil mehrere Hundert Kilometer Anfahrt nach Sigmaringen hatten, bestätigten die Aussagen des Angeklagten und des Geschädigten. „Viel Lärm um wenig“, nannte der Verteidiger des Angeklagten das Verfahren. „Das schreit nach einer Entscheidung ohne Urteil.“

Die Staatsanwaltschaft erklärte sich damit einverstanden. Gegen eine Auflage von 1000 Euro, zu zahlen an den Gerichts- und Bewährungshilfeverein Hechingen, stellte Richterin Elisabetta Carbotta das Verfahren vorläufig ein.