Seelsorgeeinheit

Fusion bringt Positives hervor

Stetten am kalten Markt / Lesedauer: 3 min

Visitation der Seelsorgeeinheit Heuberg St. Barbara endet mit erfreulichem Fazit
Veröffentlicht:21.03.2018, 18:40

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Ein positives Fazit der Arbeit vor Ort hat Dekan Christoph Neubrand beim feierlichen Abschlussgottesdienst anlässlich der Visitation der Seelsorgeeinheit Heuberg St. Barbara gezogen. Im Miteinander von Ehrenamt und Hauptberuflichen seien seit der Fusion bereits viele positive Dinge erreicht und neue Wege eingeschlagen worden, die es gelte in Zukunft weiter zu gehen.

Bei dem gut besuchten Gottesdienst machte Dekan Neubrand in seiner Predigt deutlich, dass Christ sein kein Selbstzweck sei und nicht bedeute, auf immer und ewig an Althergebrachten festzuhalten oder sich in seiner eigenen Wohlfühloase einzurichten. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen seien auch die Kirche und deren neu formierte Seelsorgeeinheiten zu Veränderungen gezwungen. Dabei ginge es nicht darum, strukturell etwas zusammen zu halten, was eigentlich nicht zusammen passe, sondern sich immer wieder zu vergegenwärtigen, was Christ sein in der heutigen Welt bedeute. Nämlich: „Wo erlebe ich Jesus Christus, den lebendigen Herrn?“ Dafür seien in der neuen Pastoralkonzeption der fusionierten Seelsorgeeinheit, die im Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen erarbeitet wurde, viele pastorale Leitsätze, Grundgedanken und Handlungsfelder formuliert. Diese ernst zu nehmen bedeute, sich als Gesandte Christus zu verstehen und „Jesus den Lebendigen in unserer Welt zu bezeugen“.

Haupt- und Ehrenamtlichen wird sehr viel Kraft abverlangt

Christ sein sei nicht eindimensional, sondern brauche die ganze Bandbreite: „Dabei gilt es auch Ungleichheiten in den Gemeinden und innerhalb der Seelsorgeeinheit auszuhalten“, formulierte der Geistliche, wohlwissend, dass gerade dies den Haupt- und Ehrenamtlichen oftmals sehr viel Kraft abverlange. „Wir alle machen Veränderungen mit“, sagte Neubrand, für die es häufig keine einfachen Lösungen gäbe. Vor dem Hintergrund, dass in zehn Jahren nur noch 30 Prozent der derzeit aktiven Priester im Dienst seien, führte er vor Augen, dass es gelte, „neue Wege im Miteinander, im Team“ zu gehen. Wer sich darauf nicht einlasse, erleide in wenigen Jahren Schiffbruch.

Neubrand nutzte die Gelegenheit – auch im Namen des Erzbischofs – all jenen ein herzliches „Vergelt’s Gott“ auszusprechen, die sich in „großartiger und vielfältiger Weise“ in der Seelsorgeeinheit engagierten und dabei immer wieder Spannungen aushalten müssten: „Lassen Sie sich auf Ihrem Weg in die Zukunft von den Leitungsverantwortlichen, dem Seelsorgeteam und den Pfarrgemeinderäten an die Hand nehmen“, appellierte er. Die Seelsorgeeinheit könne sich glücklich schätzen, neben vielen engagierten Ehrenamtlichen, mit Pfarrer Edwin Müller und Gemeindereferentin Elke Gehrling „zwei derart charismatische Persönlichkeiten“ an der Spitze zu haben, deren zusätzliches Engagement im Bereich der Notfallseelsorge für die Gesellschaft von unschätzbarem Wert sei. Für ihre Kollegen aus Meßstetten und Stetten ergriff Schwenningens Bürgermeisterin Roswitha Beck das Wort. Sie betonte, dass Politik und Kirche eng miteinander verwoben seien und viele Gemeinsamkeiten hätten. Auch im kommunalen Bereich arbeite man zunehmend interkommunal zusammen. Gemeinsame Ziele könne man nur erreichen, wenn man an einem Strang ziehe: „Miteinander statt Gegeneinander“ lautete ihr eindringlicher Appell. Das betonte auch Stephan Spillecke in seinem Grußwort: Als Zeichen der vor Ort gut funktionierenden Ökumene überreichte der Vorsitzende des evangelischen Kirchengemeinderates symbolisch zwei Steine, zwischen die kein Blatt Papier passe. Es gelte, gemeinsam den Glauben zu stärken und an ihm zu wachsen: „In Jesus Christus sind wir geeint, in ihm findet unsere Verschiedenheit Versöhnung. Denn wir sind alle berufen, ohne Unterschied“, formulierte Spillecke.

Dem feierlichen Gottesdienst schloss sich ein Empfang in der Aula des Stettener Schulzentrums an.