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Dreikönigstag

Narren ernennen Bürgermeister zu Philip I.

Sigmaringendorf / Lesedauer: 4 min

Philip Schwaiger nutzt seine Rede beim Neujahrsempfang für eine Bestandsaufnahme
Veröffentlicht:14.01.2018, 17:32

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Obwohl der Sigmaringendorfer Neujahrsempfang in diesem Jahr ein paar Tage später als sonst und nicht am Dreikönigstag stattgefunden hat, stand an erster Stelle der Besuch der Sternsinger. Sie bringen bei diesem Anlass traditionell den Segen und sammeln Spenden für bedürftige Kinder. Bürgermeister Philip Schwaiger, der am Sonntag im Foyer der Donau-Lauchert-Halle den ersten Neujahrsempfang seiner Amtszeit bestritt, nutzte seine Rede insbesondere für eine Bestandsaufnahme. Steueraufkommen, Einwohnerzahl, Bildungseinrichtungen, Vereinsleben, Gemeindehaushalt, Kultur und etliches mehr: Schwaiger war bemüht, in seiner ersten Neujahsansprache kein Thema auszulassen und jeden Bereich zumindest kurz anzusprechen. „Wir stehen gut da und haben im vergangenen Jahr viel erreicht“, sagte er. Handel und Gewerbe seien gut aufgestellt und leisteten „einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft Sigmaringendorfs“. Die Digitalisierung bezeichnete Schwaiger als „herausragendes Schlüsselthema für Verwaltung und Wirtschaft“ und ermutigte dazu, diese als Gemeinde aktiv mitzugestalten.

„Ein Jahr voller großer Ereignisse“

Einen erheblichen Teil seiner Rede widmete Schwaiger seinem Amtsvorgänger Alois Henne, dessen 37 Jahre langes Wirken für die Gemeinde er noch einmal würdigte. „Was du für die Gemeinde in den vergangenen knapp vier Jahrzenten geschaffen und erreicht hast, ist schwerlich in Worte zu fassen“, sagte er. Der lang anhaltende Applaus der Anwesenden untermauerte Schwaigers Dankesworte. Im Anschluss blickte der Bürgermeister auf das vergangene Jahr zurück und erinnerte an die wichtigsten Ereignisse: Dazu zählten im Bereich der gemeindlichen Infrastruktur insbesondere die Eröffnung der neuen Turnhalle „In der Au“ und des „Schlössle“ als Haus für Kultur und Soziales sowie der Ausbau des früheren Güterschuppens am Bahnhof zu einer Lagerstätte für Vereine.

Im Anschluss hielt die stellvertretende Bürgermeisterin Sonja Nipp eine Rede. „Für unsere Gemeinde war das vergangene Jahr voller großer Ereignisse“, sagte sie und sprach damit insbesondere die Verabschiedung von Alois Henne und die Bürgermeisterwahl an. Auch sie ließ die großen Eckpunkte des vergangenen Jahres Revue passieren und dankte allen, die „im Haupt- und Ehrenamt in allen Bereichen Verantwortung übernehmen, ganz gleich, ob sportlich, musikalisch, kulturell oder sozial“. Sie sprach aber auch die Probleme einiger Vereine an, die „damit zu kämpfen haben, Verantwortungsträger oder helfende Mitarbeiter zu finden“. Sie appellierte an die Älteren, Vorbild für die Jugend zu sein und sich darauf zu besinnen, „was ein Vereinsleben ausmacht und wie wichtig dies für ein Zusammenleben ist“. Die Jüngeren wiederum seien gefordert, das, was die Älteren aufgebaut haben, „zu übernehmen und weiterzuführen“. Nipp dankte dem Gemeinderat für die konstruktive Zusammenarbeit und der Verwaltung für ihre verantwortungsvolle Arbeit und insbesondere dem „Reinemacherteam für seine stille, oftmals kaum wahrgenommene Arbeit“.

Am Ende des offiziellen Teils hatten Timo Degler, Vorsitzender der Ledigengesellschaft, und Herbert Speh, Zunftmeister der Strohmannzunft, noch eine närrische Überraschung für den Bürgermeister: Sie ernannten ihn als Philip I. zum Oberschultes der fünften Jahreszeit. „Sie haben die Aufgabe, die Fasnachtsvereine zu unterstützen, ihre Veranstaltungen zu besuchen und allgemein Heiterkeit und gute Stimmung zu verbreiten“, sagte Speh. Die Amtszeit von Philip I. beginne jedes Jahr am 11.11. und ende am Aschermittwoch.

Musikalisch wurde der Neujahrsempfang von der Bläsergruppe des Musikvereins begleitet.

Ehrungen

Bürgermeister Philip Schwaiger hob beim Neujahrsempfang die besonderen Leitungen einiger Personen und Gruppierungen hervor. Armin Veeser vom Kleintierzuchtverein wurde mit der Gattung Thüringer Mönchtaube in Leipzig Deutscher Meister und erhielt das Ehrenband des Leipziger Rassegeflügelzüchtervereins.

Bernd Adelberger und Martin Seeger vom Skatclub Lauchertbuben qualifizierten sich bei den baden-württembergischen Einzelmeisterschaften für das Finale der deutschen Einzelmeisterschaften. Bei der Landesmeisterschaft der Tandems qualifizierten sich Anton Ott und Karsten Jäkel für das deutsche Finale. Bei den Landesmeisterschaften der Vorstände qualifizierten sich Martina Schmidt und Karsten Jäkel für das Deutschlandfinale. Die Herrenmannschaft der Lauchertbuben errang im September die Oberliga-Meisterschaft und spielt in der kommenden Saison in der Regionalliga. Bei den baden-württembergischen Mannschaftsmeisterschaften nahm Martina Schmidt bei der Damenmannschaft den Titel des Baden-Württemberg-Meisters entgegen.

Im Tennissport gewann die Seniorenmannschaft Herren 65 des TC Sigmaringendorf in der Staffelliga im Bezirk F des Württembergischen Tennisbundes alle Spiele und wurde unangefochtener Meister. In der Mannschaft spielten Ulrich Feldmeier, Albrecht Jesse, Manfred Härter, Franz Speh, Walter Kern, Hartmut Gabele und Peter Stemmer.

Der Theaterverein Waldbühne erreichte mit dem Winterstück „Nach Schwaben, Kinder“ in der Kategorie Theater mit Kindern und Jugendlichen den zweiten Platz beim Landesamateurtheaterpreis Lamathea. Außerdem würdigte Philip Schwaiger die Sigmaringendorferin Gisela Pillmayer-Maurer, die für die Seenotrettungsorganisation Sea Eye an der Rettung von Flüchtlingen vor der lybischen Küste beteiligt war.