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Stammzelltransplantation

Nach Transplantation: so geht es krebskrankem Jungen jetzt

Sigmaringendorf / Lesedauer: 3 min

Vier Wochen nach der Transplantation sehen die Blutwerte des Jungen besser aus
Veröffentlicht:06.06.2018, 13:29

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Vier Wochen nach der Stammzelltransplantation geht es dem an Leukämie erkrankten Arda aus Sigmaringendorf langsam besser – Erleichterung. Mitte April hatte die DKMS einen geeigneten Spender gefunden. Doch eine wirkliche Verbesserung von Ardas Gesundheitszustand ließ nach dem Eingriff auf sich warten: „Es hat lange gedauert“, sagt Filiz Yücel, Ardas Mutter. Eine ganze Zeit lang habe sich praktisch nichts getan. „Natürlich verläuft der Prozess bei jedem anders, aber wir haben ihn schon mit anderen Patienten verglichen.“ Warum bildet Arda keine neuen Zellen? Warum dauert das so lang? Die Zeit des Bangens war für die Familie also auch nach der lang ersehnten Transplantation noch nicht vorbei. Es sah zwischenzeitlich sogar danach aus, dass der Junge noch einmal transplantiert werden muss. „Aber nun sieht es gut aus“, sagt Filiz Yücel. „Wenn er an drei Tagen hintereinander einen bestimmten Leukozytenwert im Blut errreicht, darf er auch mal das Zimmer verlassen.“

Seit dem 30. April ist Arda mit seiner Mutter wieder ununterbrochen in der Klinik, „davor hatte er sieben Tage lang eine starke Chemotherapie und wurde bestrahlt“. Am Morgen des 9. Mai seien dann dem Spender die Stammzellen entnommen worden, „und abends kamen sie hier an“. Um 22 Uhr ging es dann endlich los: Insgesamt 26 Stunden lang wurden die Zellen in Ardas Blutbahn geleitet. Arda gehe es gut, allerdings habe er seit rund fünf Wochen nichts mehr gegessen und werde über eine Sonde ernährt. „Das sind die Auswirkungen der Chemotherapie“, sagt Yücel. Doch das schafft der Elfjährige jetzt auch noch, davon ist seine Familie überzeugt. „Er ist gut drauf und freut sich jetzt auf die Fußball-WM. Das Zimmer wurde bereits in den französischen Farben dekoriert, er ist für Frankreich.“ Und sogar der Musiktherapeut dürfe kommen, „der durfte vorher nicht mal durch die Tür schauen“.

Familie glaubt an Genesung

Die Familie geht davon aus, dass Arda noch drei bis vier Wochen im Krankenhaus bleiben muss. „Vor der Entlassung gibt es wahrscheinlich nochmal eine Knochenmarksentnahme. Dann wird geprüft, ob der Krebs weg ist.“ Filiz Yücel ist nun guter Dinge: „Wir gehen davon aus, dass er gesund ist.“ Sie hofft, dass Arda nach den Sommerferien wieder in die Schule gehen kann.

Damit ihm die Zeit im Krankenhaus nicht allzu lang wird, bekommt er dieser Tage auch prominenten Besuch: Am Mittwoch stattete ihm die Sängerin Anita Hofmann einen Besuch ab. Und auch der Pfullendorfer Fußballprofi Sinan Gümüş, der bei Galatasaray Istanbul spielt, hat sich dem Vernehmen nach bereits angekündigt.

Die Nachricht von Ardas Erkrankung war für Dennis Klink vor einigen Monaten Anlass, eine DKMS-Typisierungsaktion in Sigmaringendorf zu initiieren. Er ist beim TSV Ardas Fußballtrainer in der D-Jugend. Die Aktion löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus: 2780 Menschen kamen in die Donau-Lauchert-Halle, um sich bei der DKMS registrieren zu lassen. Kurz darauf wurde tatsächlich ein geeigneter Spender gefunden, wenn auch nicht bei dieser konkreten Aktion.