Narrenverein

Robin Hood muss die Waffen strecken

Herdwangen-Schönach / Lesedauer: 2 min

Robin Hood muss die Waffen strecken
Veröffentlicht:08.02.2013, 11:25

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(sel) - Da muss selbst Robin Hood – der Rächer der Enterbten – alias Ralph Gerster die Waffen strecken. Denn wer als Schultes einer Gemeinde am „Schmotzigen“ von gleich drei heimischen Narrenvereinen zwecks Schlüsselübergabe aufs Korn genommen wird, der hat keine Chance, gegen die närrischen Heerscharen Boden zu behaupten.

Und wie es zu Zeiten des spätmittelalterlichen Helden aus dem britischen Sherwood bei Burgbelagerungen durchaus üblich gewesen ist, werden die explosiven Granaten der Angreifer im Untergrund gezündet. In diesem Fall im historischen Narrenkeller unter dem Herdwanger Rathaus. Den ersten Stoßkeil auf die Machtstellung des Schultes führt Hubert Baur aus dem Vorstandsteam der Herdwanger Eselohren an. „Oh londe nap, oh londe nap, de Schultes mit seinere Schulteskapp“ lautet das wiederholte Credo der Eselohren.

Ob ein vergessener Gratulations-Geschenkkorb, die verkramten Hüte, Kittel oder Regenschirme aus dem Schultes-Haushalt, oder die falsch gedruckten Öffnungszeiten des Recycling-Hofs, bei dem sogar MdB (und Ex-Bürgermeister) Lothar Riebsamen vor verschlossenen Toren steht, viele liebenswürdige Patzer werden karikiert.

Sauer stößt den Vereinen auf, dass sie bei der Nutzung örtlicher Hallen dafür auch noch haften müssen. In dieselbe Kerbe haut auch Stefan „Beppo“ Blender, oberster Heerführer der Schönacher Dreizipfelritter. Und damit auch die ersehnte Renovierung der Schönacher Ramsberghalle „nicht auf die lange Bank g`schobe wird“, haben die Ritter eine solche Sitzgelegenheit im Narrenkeller installiert.

Schultes verteidigt sich

Die bietet später, bei seiner scharfzüngigen Verteidigungsrede, dem Schultes ein Podium. Doch zuvor kommen noch die Aftholderberger Berggeister mit ihrem Vizepräses Markus Dittmer zu Wort und Gesang. Denn der huldigt ausdrücklich Ralph-Robin als „Ritter der Armen“, füllt doch der Herdwangen-Schönacher Bürgermeister den Pfullendorfer Säckel, in dem er dem Blitzer-Sheriff der Staufer-Stadt kostenintensiv in die Kamera kurvt. Schließlich schlägt die Stunde des Derbleckten: Souverän weist Ralph-Robin Gerster alle Angriffe und Ausfälle seiner Gegner zurück und kann sogar die Schlüsselübergabe an die drei Obernarren zu einem Gnadenakt mit beschränkter Laufzeit ummünzen.