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Tauschregal

Tauschregale sollen das Vorlesen fördern

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

An fünf Stellen in Sigmaringen gibt es jetzt Regale, an denen sich Eltern bedienen können
Veröffentlicht:18.04.2018, 16:53

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Der Landkreis gibt den Startschuss für das Projekt „Vorlesen!“. Ab sofort gibt es Regale mit Bilder- und Vorlesebüchern im Jobcenter, im Frauen-Begegnungs-Zentrum, im Landratsamt und im Caritasgebäude. Eltern oder Großeltern dürfen sich kostenlos ein Buch mitnehmen. Das Projekt lebt von Bücherspenden aus der Bevölkerung.

Aktuell ist das Projekt auf Sigmaringen beschränkt, dies hängt nach Angaben des Sprechers des Landratsamts, Tobias Kolbeck , damit zusammen, dass die Institutionen des Landkreises überwiegend in Sigmaringen angesiedelt sind. „Wir wollten Orte auswählen, an die Familien aus dem gesamten Kreisgebiet kommen.“ Das Projekt soll jedoch nach einer Startphase auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden, kündigt Kolbeck an.

An vielen Orten stehen sie bereits, die öffentlichen Bücher-Tauschregale, an denen man sich mit gebrauchten Büchern bedienen und nicht benötigte Bücher loswerden kann. Neu ist die Idee, dieses Angebot ausschließlich für Vorlese- und Bilderbücher zu machen und die Regale an Orten aufzustellen, an denen sich Familien aufhalten, teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit. Die Bildungsregion Landkreis Sigmaringen macht es sich zur Aufgabe, das frühe Vorlesen in Familien zu fördern.

Die Landrätin plauderte aus dem Nähkästchen und berichtete von Vorlesebüchern, die sie auswendig konnte, weil sie sie ihren Söhnen ständig vorlesen musste. Michael Hahn vom Sponsor Landesbank gab zu, dass er manchmal beim Vorlesen der Gute-Nacht-Geschichte noch vor seinem Sohn eingeschlafen ist.

Auch Gastgeberin Sigrid Jerg, Leiterin des Jobcenters, hatte aus eigenen Beständen Bücher dabei, allerdings nur die, die gerade nicht von ihrem fünfjährigen Enkel bevorzugt werden. Irmgard Jäger-Stiehle, Vorsitzende des Frauen-Begegnungs-Zentrums, in dem ebenfalls ein Tauschregal aufgestellt ist, legte sichtlich schweren Herzens das frühere Lieblingsbuch „Petterson und Findus“ ins Regal. Sie betonte, dass Eltern, die ihren Kindern vorlesen, auch sich selbst Gutes tun und dem inneren Kind vorlesen

Der Dank der Landrätin galt denjenigen, die bisher schon Bücher gespendet haben. Dazu gehören auch die Mitarbeiter des Jobcenters. Die Spendenaktion soll nun ausgeweitet werden, damit der Bücherbestand laufend aufgestockt werden kann. Wer also noch einen Stapel an Bilder- oder Vorlesebüchern zuhause hat, kann diese für die Ausstattung der Bücherregale abgeben und damit dazu beitragen, dass in Familien wieder mehr vorgelesen wird. Die Bücher sollten sich für Kinder ab sechs Monaten bis acht Jahren eignen, gut erhalten sein und an der Infotheke des Landratsamts oder in der Stadtbibliothek Sigmaringen abgegeben werden.