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Schüler der Liebfrauenschule nehmen Trendgetränke ins Visier

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Vor allem der hohe Zuckergehalt bei vielen Produkten gibt zu denken und ist ungesund
Veröffentlicht:29.04.2014, 21:30

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Drei Monate lang liest die Klasse 9c des Gymnasiums der Liebfrauenschule die Schwäbische Zeitung. Im Rahmen dieses Projekts erarbeitete sich die Klasse das Thema „Trendgetränke“. Heike Riester vom Kooperationspartner AOK brachte Informationen und die zu untersuchenden Getränke mit. Die 21 Schüler nahmen alles „unter die Lupe“ und waren zwei Stunden später überzeugt, dass es wesentlich günstigere und gesündere Getränke gibt.

Eine Lupe hat die AOK Ernährungsfachkraft und Diätassistentin Heike Riester mitgebracht. Denn oft sind die Kennzeichnungen nicht gut zu lesen. Da der Gesetzgeber jedoch fordert, dass die Inhaltsstoffe angegeben sein müssen, lohnt sich ein Blick darauf. Riester erklärt: „Es gibt keinen einheitlichen Trend, aber es steckt eine Riesen-Lobby dahinter.“ Der Kunde und ein wie auch immer geartetes Produkt sollen zusammenkommen. Die Versprechungen sind groß. Waren die sogenannten Energy-Drinks in der letzten Zeit beliebt, sind es heutzutage eher die Wellness-Getränke oder püriertes Obst, sogenannte Smoothies. Die Versprechungen hören sich gesund an, aber sind sie es auch wirklich?

Gezielte Fragen, die Heike Riester vorgab, sollten das Konsumverhalten und seine Verlockungen bewusst machen, aber auch die Inhaltsstoffe sowie den Zuckergehalt auflisten. Nach fünfzehn Minuten angeregter Diskussion trugen die in Gruppen eingeteilten Schüler ihre Ergebnisse der Klasse vor. Samuel, der die Dosen der Energy-Drinks für seine Gruppe als Vorteil sah, wurde jedoch gleich von seinen Schulkameraden belehrt und trug dann die Verpackung unter „Nachteil“ ein. Der Geschmack von Produkten, die inzwischen mit Namen wie „Monster“ ihre meist jugendlichen Konsumenten suchen, wurde jedoch eindeutig als Vorteil gewertet. Allerdings klärte Heike Riester auf, dass ein „Gummibärchenaroma“ solchen koffeinhaltigen Getränken immer beigegeben wird.

Wirkungen sind weitgehend noch unbekannt

Sie warnt auch vor den weiteren Inhaltsstoffen: „Niemand weiß bisher, wie sie wirklich wirken und sie können bei gleichzeitigem Sport oder Alkoholgenuss schwerste Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kreislaufkollaps oder Nierenversagen auslösen.“ Auf einem der Getränke entdeckten die Schüler eine Erklärung, die ab Ende des Jahres für Energy-Drinks Pflicht ist: „Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen.“

Die isotonischen Sport- und Fitnessgetränke sind zwar nicht gesundheitsgefährdend und können beim Sport schon mal zum Einsatz kommen, aber Riester empfiehlt: „Wenn ihr Mineralwasser und Apfelsaft selbst mischt, habt ihr es wesentlich günstiger.“

Mit rund sechs Stück Würfelzucker sind sie nicht so stark gesüßt wie die anderen Getränke, sollten jedoch auch nicht als Dauergetränk dienen: „Für den Durst ist Mineralwasser am besten, aber auch dieses sollte zum Schutz der Zähne nicht dauernd getrunken werden.“ Smoothies, püriertes Obst, habe zwar keine gefährlichen Zusätze, durch ihre Menge und hohen Zuckergehalt seien sie dennoch nicht als Obstersatz empfehlenswert. Dass auch die Wellness-Getränke auf die Gesundheit abzielen, beinhaltet schon der Name. Aber auch bei ihnen gibt es keinen gesundheitsbezogenen Effekt. Zum Schluss ließ Riester einen Vertreter pro Gruppe eine Minute Seilhüpfen: „Um einen Energy-Drink abzuarbeiten, müsst ihr sieben Minuten Seilspringen, für einen Smoothie zwölf Minuten, acht Minuten für ein Wellness-Getränk und acht Minuten für ein Sportgetränk.“

Die Schüler werden mit den neu gewonnenen Erkenntnissen in Zukunft die Artikel über Gesundheit, Verbraucher und Werbetricks in der „Schwäbischen“ sicher noch aufmerksamer lesen.