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Klimawandel

Regionen wollen gemeinsam den Klimawandel meistern

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

Die Regionen Bodensee und Oberschwaben wollen sich noch besser vernetzen
Veröffentlicht:19.10.2020, 14:30

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Die Regionen Bodensee und Oberschwaben sind von den Auswirkungen des Klimawandels stark betroffen. Dürre, Stürme und Starkregen zeigten, dass Veränderungen bereits zu spüren sind, schreibt die Stadt Sigmaringen in einer Pressemitteilung. Diese Veränderungen würden sich in Zukunft noch verstärken. Das Klimainformationssystem des Umweltbundesamts zeige beispielsweise eine Zunahme der durchschnittlichen Anzahl von Hitzetagen – also Tagen mit mehr als 30 Grad Celsius Lufttemperatur – im Sommer für die Region Bodensee von 2,6 (Periode 1961 bis 2019) auf 31 in der Periode 2060 bis 2090. Annahme für diese Berechnung ist ein unverminderter Treibhausgasausstoß.

Klimaanpassung soll daher nach einem Beschluss des Präsidiums des Deutschen Landkreistags gleichrangig mit Klimaschutz behandelt werden. Dabei wird vor allem die Initiierung regionaler Maßnahmen in den Bereichen Wasserwirtschaft, Forst- und Landwirtschaftswesen, Bau- und Liegenschaftsverwaltung bis hin zum Gesundheitswesen und der Vorbereitung und Prävention in Bezug auf Starkregenereignisse oder Hochwasser als prioritär betrachtet.

Die Städte Friedrichshafen, Konstanz, Radolfzell, Sigmaringen und Singen sowie der Gemeindeverwaltungsverband Gullen, die Landkreise Bodenseekreis und Ravensburg sowie das Mittlere Schussental haben sich zum Netzwerk Klimaanpassung Bodensee und Oberschwaben zusammengeschlossen. Betreut wird für zwei Jahre vom Beratungsunternehmen ALPS im Rahmen des Projektvorhabens „Kommunen-Vernetzen“ des Umweltbundesamts .

Bei dieser Bundesinitiative geht es darum, mithilfe von sogenanntem Peer-Learning, also dem Lernen voneinander, gemeinsam das Thema Klimaanpassung in der Region voranzutreiben sowie Maßnahmen zum besseren Umgang mit dem Klimawandel zu entwickeln und umzusetzen. Die Ergebnisse sollen in der Folge auch für andere Regionen und Kommunen in Deutschland als Beispiel dienen können. Bundesweit wurden neben der Region Bodensee und Oberschwaben zwei weitere Regionen für das Vorhaben ausgewählt.

Im November 2020 wird als eine der ersten Maßnahmen eine Online-Befragung in den Verwaltungen durchgeführt. Mit dieser werden die Betroffenheit der Region durch Folgen des Klimawandels sowie bereits laufende Maßnahmen der Anpassung erhoben. Diese können vom Umbau der Wälder bis hin zur Bewusstseinsbildung verschiedener Zielgruppen reichen. Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den Netzwerkpartnern analysiert. Bereits ergriffene und geplante Maßnahmen in den Kommunen sind die Basis für das Kernelement der Netzwerkarbeit: drei Lernwerkstätten, von denen die erste im Dezember dieses Jahres in Ravensburg stattfinden soll.

Das Netzwerk Klimaanpassung Bodensee und Oberschwaben besteht größtenteils aus den Klimaschutzmanagern und Umweltbeauftragten der beiden Regionen. Ziel des Netzwerks sind der Austausch und das Initiieren von Projekten im Bereich des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Ansprechpartnerin bei der Stadt Sigmaringen ist Klimaschutzmanagerin Lisa Eberhard.