StartseiteRegionalRegion SigmaringenSigmaringenLassbergschüler werden zu kleinen Gärtnern

Pflanztopf

Lassbergschüler werden zu kleinen Gärtnern

Sigmaringen / Lesedauer: 2 min

Im Rahmen einer bundesweiten Spendenaktion wird ein rollstuhlgerechtes Hochbeet übergeben
Veröffentlicht:18.10.2018, 16:30

Artikel teilen:

Ausgestattet mit Pflanztopf, Schürze und Pflanzschippe haben am Mittwochnachmittag die Kinder und Lehrer der Außenstelle der Lassbergschule in Laiz ihr neues, rollstuhlgerechtes Hochbeet in Betrieb genommen. Ermöglicht und finanziert wurde diese Anschaffung von der bundesweiten Spendenaktion Pflanzenwelten, einem Projekt der Town & Country Stiftung in Zusammenarbeit mit der Online-Plattform Netzwerk/Natur. Die Spende hat einen im Gesamtwert von circa 2700 Euro. „Unser Förderschwerpunkt liegt bei der körperlichen und motorischen Entwicklung unserer 20 Schüler und da ist diese Arbeit an einem Hochbeet, etwas selbst anzupflanzen und Verantwortung zu übernehmen sehr hilfreich“, sagt Schulleiterin Charlotte Mühl.

Für Andreas Schmidvom Sponsor ist die Unterstützung der Einrichtung persönlich eine Herzensangelegenheit. „Zwei meiner achtjährigen Drillinge besuchen hier die Einrichtung und werden optimal betreut“, sagt der Familienvater.

Und so pflanzte er gemeinsam mit seiner Tochter Laura, die sich für eine Hyazinthe entschieden hatte, und den anderen Schülern jede Menge Blumenzwiebeln in das neue Hochbeet. Semina hatte sich für lila Blumen entschieden, Finnja für rote Tulpen. Justin pflanzte „Schneeflocken“, sein Nachbar korrigierte ihn: „Nein Mann, die heißen doch Schneeflöckchen.“ Bis zum Frühjahr werden die Kinder warten müssen und aus ihrem Klassenzimmer aufs Hochbeet schauen. Aber der achtjährige Simon weiß Bescheid, „im September kann man anfangen, im Dezember muss gepflanzt sein und im April oder so blüht es dann“. Solange wird er auch auf seine Osterglocke warten.

Damit es den Kindern nicht doch zu lange dauert, wird zwischendurch Ackersalat angepflanzt. „Schmecken, riechen, die Erde fühlen, schon das sind die ganz basalen Aspekte der Sinneswahrnehmung, die für die Kinder täglich wichtig sind“, sagt Silvana Höschele, die als Ergotherapeutin an der Lassbergschule tätig ist.

So hat die blinde und schwerstbehinderte Maria im Rollstuhl lange Zeit ihren Kopf auf das warme Holz des Hochbeets gelegt, gelächelt und mit ihren Händen die feuchte, weiche Erde durchwühlt und das Beet auf ihre Art wahrgenommen.