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Jubiläumskonzert

HZG feiert sein Jubiläum mit beeindruckendem Konzert

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Publikum in der Stadthalle zeigt sich teils tief berührt – Schule wünscht sich zum Geburtstag Frieden in der Welt
Veröffentlicht:24.06.2018, 14:56

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Das Hohenzollern-Gymnasium (HZG) hat am vergangenen Samstag sein Jubiläumskonzert zum 200-jährigen Bestehen der Schule gegeben. Die zahlreichen Besucher in der vollen Stadthalle begrüßte Schulleiter Martin Hoffmann. „Die Vorbereitungen waren durch den derzeitigen Umbau des HZG nicht immer einfach“, sagte er. Der Geburtstagswunsch des Hohenzollern-Gymnasiums solle aber klar zum Ausdruck kommen: „Wir wünschen uns Frieden. Frieden hier in Sigmaringen , in Deutschland, in Europa, in der Welt“, sagte Hoffmann. „Wir denken auch ganz besonders an die Menschen, die vor Krieg und Terror fliehen müssen.“

Das HZG hatte vier hochkarätige Solisten vom Landeskonservatorium für Musik in der Partnerstadt Feldkirch gewinnen können. Den Orchesterpart übernahm das Kammerorchester Sigmaringen, Dirigent war Mathias Trost. Währenddessen und zum Ende hin musste der ein oder andere Zuhörer oder Musiker eine Träne wegwischen.

Den Anfang machte das Werk „Da pacem, Domine“, eine Uraufführung, geschrieben von Florian Stricker . „Die Anfrage kam von Mathias Trost“, berichtete der ehemalige Schüler des Hohenzollern-Gymnasiums. „Die Idee dahinter war, ein kurzes, leichtes und harmonisches Werk umzusetzen.“ Das Werk nimmt den Text der gregorianischen Antiphon „Da pacem, Domine, in diebus nostris“ auf und wurde mit der persönlichen Tonsprache Strickers umgesetzt. Die spanische Sopranistin Elisa Parreno sang Strickers Werk und zog die Zuhörer in ihren Bann. Danach kamen noch drei weitere Solisten auf die Bühne: Sarah-Elisa Eitrich (Mezzosopran), Konstantnos Printezis (Tenor) und Clemens Morgenthaler (Bassbariton).

Zuhörer weden plötzlich ins Hier und Jetzt zurückgeholt

Zu viert ging es weiter: „The Armed Man: A Mass For Peace“ war die Überschrift des zweiten Teils. Karl Jenkins, ein walisischer Komponist, widmete seine Friedensmesse im Jahr 2000 anlässlich der Jahrtausendfeier den Opfern des Kosovo-Krieges. Das Werk vereint traditionelle Messetexte mit Elementen anderer Religionen und hat die Vision einer friedlichen Zukunft. Am Anfang steht der Aufmarsch der Soldaten, der durch immer lauter werdende Trommeln untermalt wurde und den Zuhörer auf die Tragik der Stücke einstimmte. Die Soldaten beten im „Kyrie“ um Gottes Erbarmen. Hier wurde der Geburtstagswunsch noch einmal verdeutlicht, und die ein oder andere Träne kam zum Vorschein.

Bei „Save me from bloody men“ wurden die Zuhörer am Ende durch einen unerwarteten Schlag ins Hier und Jetzt zurückgeholt. Rudyard Kipling verarbeitete in „Hymn before action“ seine schlimmen Kriegserfahrungen. Die Trompeten rufen in „Charge“ zum Angriff, und die lauten Töne und Schläge in „Angry flames“ verkörpern die Angst der Soldaten. Der Schluss stand unter dem Titel „Better is peace“. Die befreienden und beflügelnden Zeilen und Töne brachten das Lächeln in manche Gesichter zurück. Bei minutenlangen stehenden Ovationen übergab Martin Hoffmann Blumensträuße an die Mitwirkenden.

„Ein besonderes Erlebnis, das mich in einen unerwarteten Sog mitnahm, musikalisch und gesangstechnisch., sagte eine Mutter. Sie sei stolz, ihren Sohn auf einer solch besonderen musikalischen Schule zu wissen. „Faszinierend vom Klangraum“, „Wunderschön.“ oder „Der Abend hat mich zu Tränen gerührt“ waren weitere Aussagen, die auch schon während des Konzerts zu hören waren. „Heute schlugen zwei Herzen in mir – das musikalische und das sportliche. Ich habe mich definitiv richtig entschieden“, sagte eine Besucherin, die wie die anderen Besucher auf das WM-Spiel verzichtet hatte.