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Erinnerungskultur

Erinnerungskultur trotz Corona-Situation pflegen

Sigmaringen / Lesedauer: 1 min

Chefarzt und Seelsorgerin gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Veröffentlicht:28.01.2021, 11:56

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Am internationalen Holocaustgedenktag hat Dr. Frank-Thomas Bopp, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am SRH Krankenhaus Sigmaringen mit Seelsorgerin Daniela Segna-Gnant , am Gedenkstein beim Landratsamt Sigmaringen die Opfer des Nationalsozialismus geehrt.

Im ehemaligen Fürst-Carl-Landeskrankenhaus in Sigmaringen waren zwischen 1934 und 1942 zunächst mehr als 100 angeblich erbkranke Männer zwangsweise unfruchtbar gemacht worden. Am 12. Dezember 1940 und am 14. März 1941 wurde das staatliche Mordprogramm der Nationalsozialisten unter dem beschönigenden Begriff der Euthanasie dann auch in Sigmaringen durchgeführt. Insgesamt 91 von seinerzeit 213 Patienten wurden abtransportiert und in den Tötungsanstalten in Grafeneck bei Münsingen und Hadamar bei Limburg vergast. Nur einer der Deportierten entging diesem Schicksal. Zum 65. Jahrestag des ersten Transportes wurde am 12. Dezember 2005 ein Gedenkstein errichtet. „Wir bedauern sehr, dass in diesem Jahr aufgrund der Corona-Situation die Erinnerungskultur nicht in der Art gepflegt werden kann wie es notwendig wäre. Trotzdem wollen wir der Opfer gedenken. Da es kaum noch Zeitzeugen gibt, ist dies heute umso wichtiger, damit Gräueltaten dieser Art nie wieder vorkommen.“, so Dr. Bopp.