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Liebfrauenschule

Ein Schulleiter ist wie ein Leichtathlet

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Felix Gerber übergibt die Leitung der Realschule der Liebfrauenschule an Manfred Engler
Veröffentlicht:20.07.2017, 15:15

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Eine große Anzahl von Gästen hat an der Liebfrauenschule Realschulrektor Felix Gerber in den Ruhestand verabschiedet und seinen Nachfolger Manfred Engler in sein Amt eingeführt.

„Leben lebt vom Aufbruch, machen wir uns auf“ - mit diesem Liedtext eröffnete die schuleigene Tau-Band unter der Leitung von Armin Dreher den Gottesdienst in der Kapelle der Liebfrauenschule.

Im Geist der Ökumene gestalteten mit Winfrid Keller und Gerhard Müller zwei Geistliche der christlichen Kirchen zusammen mit den Lehrern und der Schulband die Feier. Menschenfreundlichkeit auch gegenüber Fremden sei der Treibstoff gewesen, der die Schule während der Amtszeit Gerbers auszeichnete und sich vor allen Kompetenzen und Profilen durch sämtliche Belange der Schule zog. Das Engagement des Schulleiters, der Theologie und Biologie studiert hatte, beruhe auf seiner Freundlichkeit und ebenso seinen Nachfolger Manfred Engler, Mathematiker und damit kluger Analytiker, kennzeichne dieses Attribut.

Auch die vielsagende Liebeserklärung der abgehenden Zehntklässler drückten die gute Atmosphäre und die Verbundenheit zur Liebfrauenschule aus, stand doch großgedruckt auf ihren T-Shirts: Geht er, gehen wir auch, und klein darunter: Gerber.

Zwar falle die Klimabilanz Felix Gerbers bei seinen wöchentlichen Fahrten vom Familienwohnort Göppingen zur Dienststelle nach Sigmaringen negativ aus, seien aber dem Homo Politicus nachzusehen, der sich schulisch und kommunalpolitisch gleichermaßen engagierte, sagte der Direktor der Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, Dietfried Scherer. In seiner neunjährigen Amtszeit habe er die Realschule mit Umsicht und Weitsicht geleitet und bei konfliktträchtigen Gesprächen auch unkonventionelle Lösungen gefunden. Dem künftigen Ruheständler und Wohnwagenbesitzer, dessen Kennzeichen die drei schwarzrotgoldenen Kugelschreiber in der Jacketbrusttasche waren, schenkte er ein Kochbuch und drei schwarzrotgoldene Kochmesser für baldigen Einsatz in der Kochkombüse.

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Eleonore Wiehl vom Staatlichen Schulamt überreichte Felix Gerber die Entlassungsurkunde des Regierungspräsidiums Stuttgart und wünschte ihm, seinen Vornamen frei buchstabierend: „Bleiben Sie freundlich, empathisch, lebenslustig, interessiert und xsund!“

Die Abgeordneten des Elternbeirats schenkten dem Fußballfan Gerber einen Bayern-München-Karton und bedachten Manfred Engler mit Stärkungsmitteln für den anstrengenden Neubeginn. Astrid Felbick, die Vorsitzende des Fördervereins der Liebfrauenschule, bescheinigte dem aktiven Fördermitglied Gerber ihre große Wertschätzung und überreichte an ihn und Engler Einladungen für die bevorstehende Dinner- und Showparty der Lize-Köche.

Am runden Stehtisch gab ein kurzweiliger Dialog zwischen Gerber und Engler den Zuhörern Einblicke in den schulischen Alltag, der jeden Morgen mit einer Lagebesprechung begann und den die Beteiligten in guter Erinnerung behalten werden. Gerber verglich die Arbeit eines Schulleiters mit der eines Leichtathleten, dessen Durchhaltevermögen bei mittel- und langfristigen Vorhaben ebenso gefordert ist wie die Wahl des richtigen Zeitpunkts, wann der Stab beim Wechsel zu übergeben ist. Engler erwähnte die vielen Veränderungen, welche die Realschule in den letzten Jahren stemmen musste. „Mein Ziel ist es, dass die Schule stark bleibt“, versprach der künftige Schulleiter.

Die Vertreter der Schüler- und Lehrermitverwaltung (SMV und MAV) übergaben Gerber und Engler sowie der zukünftigen Konrektorin Regina Dötsch neben guten Wünschen auch fantasievolle Geschenke, so zum Beispiel einen Kapuzenpulli mit dem Logo der Liebfrauenschule, „damit Sie voll im Trend sind, Herr Gerber!“

Unter großem Applaus enthüllten anschließend zwei Schüler die Gipsbüste Felix Gerbers, ein Werk, das im Kunstunterricht geschaffen worden war und allgemeine Heiterkeit hervorrief.

Ein wunderbares Schlussbild vermittelte der Lehrerchor, der zusammen mit dem Schulorchester unter der Leitung von Michael Eisele die Feier musikalisch beendete.