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Neurologie

Ein Leben geprägt durch die Neurologie

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Nach 27 Jahren als leitender Oberarzt verabschiedet sich Dr. Heinz Ober vom Krankenhaus in den Ruhestand
Veröffentlicht:18.05.2020, 11:49

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Ende Juni geht Dr. Heinz Ober, leitender Oberarzt der Neurologie in den SRH Kliniken im Kreis Sigmaringen in den Ruhestand. 27 Jahre lang hat er diese Tätigkeit ausgeübt und seine Abteilung geprägt, wie es in einer Pressemitteilung des Krankenhauses heißt.

Geboren 1955 in Rottweil und aufgewachsen in Zimmern, war er, so sagt er laut Pressemitteilung selbst von sich, ein Lausbub, der vielen Erwachsenen, Mitmenschen und später auch Vorgesetzten hin und wieder Steiche spielte.

In seiner Jugend trug er Schnurrbart und hatte dadurch äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit zu dem russischen Revolutionär Leon Trotzki . Aber anders als dieser ist Ober im katholischen Glauben verwurzelt.

Das Abitur hat Ober im Gymnasium mit der Bestnote 1,0 bestanden, für seinen Deutschaufsatz wurde er mit dem Scheffelpreis ausgezeichnet.

In seiner Studentenzeit von 1976 bis 1982 in Tübingen wurde er Mitglied einer katholischen Studentenverbindung des Cartellverbandes, wo er auch heute noch Mitglied ist.

Dessen Motto Religio, Scientia, Amicitia und Patria hat Ober konsequent in seinem Leben umgesetzt. Seine Führungsqualitäten zeigten sich schon in den legendären Stocherkahnfahrten auf dem Neckar, heißt es in der Mitteilung.

Nachdem er von 1982 bis 1983 sein praktisches Jahr in Sigmaringen absolviert hatte, begann er 1983 seine Laufbahn als Assistenzartz in der Neurologie des Krankenhauses in Sigmaringen und wechselte von 1989 bis 1992 nach Sindelfingen, wo er seine Facharztweiterbildung erfolgreich abschloss.

Im Juli 1993 kehrte er als Oberarzt für die Neurologie und die Psychiatrie an das Sigmaringer Krankenhaus zurück. Seine Qualifikation Nervenarzt, welche den Facharzt für Neurologie und Psychiatrie beinhaltet, wird heute nicht mehr vergeben.

Die Gründung der Stroke-Unit, und das unter dem Dach der Neurologie, war sein Verdienst, durchgesetzt gegen großen Widerstand von Seiten der Inneren Medizin, so die Pressemitteilung. Heute ist die Stroke-Unit ein nicht mehr weg zu denkender Baustein in der medizinischen Versorgung der Patienten nach einem Schlaganfall.

Schon immer habe Dr. Ober über den Tellerrand der klinischen Versorgung hinaus geblickt und durch die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen im Landkreis das Bewusstsein für neurologische Krankheiten geschärft, heißt es.

In seiner Funktion als leitender Oberarzt hat er private Interessen den dienstlichen Belangen immer untergeordnet, wovon sowohl die Patienten und Kollegen seiner eigenen Abteilung als auch die anderer Abteilungen profitiert haben.

Als Ober am Ende seiner beruflichen Laufbahn für die Neurologie in der Zentrale Patienten Aufnahme arbeiten sollte, war er sich trotz seiner Position dafür nicht zu schade.

Doch Ober war nicht nur auf seinen Beruf fixiert, so die Pressemitteilung: Trotz seinem Engagement für die Medizin fand er Zeit für eine Familie: Er ist Vater von drei Kinder, die teilweise in seine Fußstapfen treten. Außerdem betreibt er eine kleine Landwirtschaft, hält zwei Pferde, liebt Katzen, fährt Kutschen und verfolgt viele weitere Interessen, zum Beispiel an der Geschichte. Dazu ist er regional sehr verwurzelt.