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Das Neujahrskonzert der jungen Philharmonie Lemberg in der Stadthalle geht unter die Haut

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Die junge Philharmonie Lemberg tritt in der Stadthalle auf – Die Reaktion des Publikums fällt euphorisch aus
Veröffentlicht:06.01.2020, 17:42

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Die Gesellschaft für Kunst und Kultur hat erstmals zu einem Neujahrskonzert in die Sigmaringer Stadthalle eingeladen. Mit den Profimusikern der jungen Philharmonie des ukrainischen „International New Symphony Orchestra“ kamen die Konzertbesucher im fast ausverkauften Stadthallensaal in einen ganz besonderen, intensiven Hörgenuss. Entsprechend groß und euphorisch war die Resonanz nach dem Konzert.

„Das war ein Konzert der Extraklasse und Balsam für das Herz und für die Seele“, schwärmte Konzertbesucher Dirk Gaerte nach dem Konzert und sprach damit das allgemeine wahrzunehmende Stimmungsbild aus. Fritz Kovacic, Vorsitzender der Sigmaringer Gesellschaft für Kunst und Kultur, erklärte in seiner Begrüßung, dass die Begeisterung der Musiker das Publikum durch den Abend und ins neue Jahr tragen solle.

Zum Auftakt des 70-jährigen Bestehens des Vereins hatte der musikversierte Kovacic über seinen persönlichen Kontakt zur Mozartgesellschaft das Neujahrskonzert nach Wiener Tradition organisieren können. Georg Mais , künstlerischer Leiter der Reise des renommierten Symphonieorchesters, führte in den musikalischen Leckerbissen ein, wie Bürgermeister Marcus Ehm das Konzert ankündigte. Dirigent Volodymyr Syvokhip ist zugleich Direktor der ukrainischen Nationalphilharmonie und hatte ein Programm zusammengestellt, das sich direkt in die Seele des Publikums spielte.

So begann der Abend mit einer Ouvertüre von Wolfgang Amadeus Mozart und ging direkt über in ungarische Tänze von Johannes Brahms, gefolgt vom Walzer der Musette aus der legendären italienischen Oper „La Bohème“ von Puccini. Die stimmgewaltige Mezzo-Sopranistin Lyudmyla Ostash, die ohne Mikrophon den Saal erfüllte, sorgte mit ihren Soli für Gänsehaut und feuchte Augen. Ebenso die Einlagen der ersten Konzertmeisterin mit der Geige oder die Solistin am Cello.

Jedes Lied ein Hörgenuss

Die sorgfältige Auswahl der Literatur entführte die Besucher weiter ins Pariser Revue-Theater Moulin Rouge mit dem legendären Cancan von Jacques Offenbach aus der Ouverture von „Orpheus in der Unterwelt“ und aus „Amours Divins“. Erneut brillierte die Mezzo-Sopranistin Ostash mit der Arie der göttlichen Liebe. Generell zauberten die 45 jungen Profimusiker, alle im Alter zwischen 18 und 30 Jahren, mit ihren Streich,- Holz- und Blechblasinstrumenten eine grandiose Stimmung in den Saal. Das war auch dem sicheren Dirigat ihres Leiters Volodymyr Syvokhip zu verdanken, sodass jedes Lied zum sagenhaften Hörgenuss wurde.

Wie es sich für ein Konzert nach Wiener Tradition gehört, dürfen Werke aus der Feder der Strauss-Dynastie nicht fehlen, unter anderem der schöne Walzer „An der schönen blauen Donau“. Ebenso zur Wiener Tradition gehört der abschließende Radetzky-Marsch von Johann Strauss Vater, der vom Orchester klanggewaltig zum Besten gegeben wurde.

Das Sigmaringer Publikum war begeistert und erhob sich zum lang anhaltenden Applaus von den Plätzen. Der zufriedene Leiter Georg Mais lobte die hervorragende Akustik der Stadthalle sowie die Organisation. Und schon entschwanden die Musiker, die 2000 Kilometer von ihrer ukrainischen Heimat entfernt sind, in den Bus zu ihrem Nachtdomizil, um am nächsten Tag erneut ein Publikum zu verzaubern.