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Bastionsmauer

Millionen-Betrag macht's möglich: Burg Hohenzollern kann Baustopp aufheben

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Der Stammsitz des Adelshauses kann weiter saniert werden – Millionen-Zuschuss soll fließen
Veröffentlicht:05.10.2022, 10:57

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Die Sanierung der Bastionsmauer der Burg Hohenzollern in Hechingen kann weitergehen: Die Burg erhält Zuschüsse in Höhe von bis zu 10,95 Millionen Euro.

„Die Zusage heißt nicht automatisch, dass das Geld auch fließt“, sagt Karl Friedrich Fürst von Hohenzollern auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die genaue Ausgestaltung müsse noch verhandelt werden. Der Sigmaringer Fürst geht davon aus, dass die Förderung bei ungefähr 70 Prozent liegen wird. Die restlichen 30 Prozent will die Burg aus Eigenmitteln beisteuern.

Die Kosten schnellen in die Höhe

Ursprünglich gingen die Verantwortlichen von Gesamtkosten in Höhe von 15 Millionen Euro aus, doch diese Zahlen sind zwischenzeitlich wegen gestiegener Baupreise überholt. Burgverwalterin Anja Hoppe geht von Arbeiten bis mindestens 2031 aus, bei Kosten von 40 Millionen Euro.

„Aber eigentlich ist das unschätzbar“, sagt sie. Der Stammsitz der Hohenzollern gehört Prinz Georg Friedrich zu zwei Dritteln und dem Sigmaringer Fürsten Karl Friedrich zu einem Drittel. Grund und Boden befindet sich im Besitz der Sigmaringer Linie.

Die Ursachen für die Misere

In der Vergangenheit hatte die Burg Hohenzollern schon zweimal Bundesförderungen für eine Sanierung erhalten, einmal 2017 in Höhe von 3,4 Millionen Euro und einmal 2019 in Höhe von 3 Millionen Euro.

Nun sollte die Sanierung mit eigenem Geld finanziert werden, doch diese Pläne gingen aus verschiedenen Gründen nicht auf: Die Pandemie hatte der Burg Hohenzollern enorme finanzielle Einbußen beschert, weil die Zahl von jährlich 350.000 Besuchern eingebrochen war. 15 Monate lang musste die Burg geschlossen bleiben.

Einige Institutionen sagen Zuschüsse zu

Die Folgen des Angriffskrieges auf die Ukraine verursachte zudem massive Verteuerungen unter anderem im Bausektor. Deshalb wollte die Burgverwaltung die Baustelle an der Bastionsmauer zum Ende des Jahres einstellen, da die angesparten finanziellen Eigenmittel aufgebraucht waren.

Mit der Zusage der Fördergelder in Kombination mit der Co-Finanzierung des Landes Baden-Württemberg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll die Sanierungsmaßnahme nun nahtlos fortgesetzt werden.

SPD und Grüne setzen sich ein

Die Bundestagsabgeordneten Martin Rosemann (SPD) und Chris Kühn (Bündnis 90/Die Grünen) hätten sich besonders für die Burg eingesetzt. An der Sanierung ist unter anderem die Inzigkofer der Firma Rebau (Sanierung, Erdbewegungsarbeiten, Betonarbeiten) beteiligt.

Aufzug ist beinahe fertiggestellt

Derzeit wird an der Nordost-Seite der Bastionsmauer nahe dem Eingangstor ein Aufzug aus finanziellen Eigenmitteln errichtet, der als Lasten- und Personenlift die Auffahrtsanlage der Burg, die in absehbarer Zeit ebenfalls saniert werden muss, entlasten soll.

Der betonierte, 24 Meter hohe Aufzugsturm ist beinahe fertiggestellt und wird noch mit Sandsteinelementen verkleidet, damit sich der Aufzug nach den Vorgaben des Denkmalschutzes in das historische Bild der Burg Hohenzollern einfügt.