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Ausstellung will Standpunkte gegen Gewalt deutlich machen

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Wanderausstellung soll auf die Problematik aufmerksam machen
Veröffentlicht:19.11.2018, 17:38

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Häusliche Gewalt ist auch im Landkreis Sigmaringen oft noch ein Tabuthema. „Aber leider kommt es öfters vor, als manche Leute meinen“, sagt Bettina Häberle von der Beratungsstelle Häusliche Gewalt des Caritasverbandes Sigmaringen. Umso wichtiger sei es, dass man seinen Standpunkt gegen Gewalt deutlich mache.

Das haben jetzt 34 Einrichtungen und Institutionen im Landkreis Sigmaringen getan und sich an einer Kampagne zum „Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen und Kindern“ beteiligt. Der findet weltweit am 25. November statt und geht auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik zurück. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter ermordet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft zu entwickeln, gegen Unrecht einzutreten.

Bereits seit 2012 hat die Beratungsstelle Häusliche Gewalt immer wieder mit Aktionen und Informationsveranstaltungen auf die Problematik hingewiesen, die auch im Landkreis Sigmaringen durchaus zur Realität gehört. Dieses Jahr hat man sich für die Mitmachaktion „Standpunkte gegen Gewalt“ entschieden. Aufgabe war, sich einen Satz oder einen Spruch gegen Gewalt zu überlegen und diesen zusammen mit Füßen oder Beinen zu fotografieren. „Der Kreativität war dabei keine Grenze gesetzt“, sagt Stefanie Thiel , Referentin für Caritassozialdienst und Migration beim Caritasverband in Sigmaringen. Gefragt waren Standpunkte einzelner Personen oder eines kompletten Teams. Und das Ergebnis überraschte nun nicht nur die Initiatorinnen. „Mit so viel Engagement und Kreativität hatten wir nicht gerechnet“, sind Bettina Häberle und Stefanie Thiel voll des Lobes. Von kirchlichen Einrichtungen bis zur Polizei, von Schulklassen bis zum Landratsamt, Fraueninitiativen und Privatpersonen, das Echo war echt überwältigend. Das Ergebnis sind mehr als 45 Fotos, die betroffen machen, die zum Nachdenken anregen und die deutlich machen, dass man sich der Problematik bewusst ist.

„Häusliche Gewalt erst gar nicht entstehen zu lassen, ist ein wichtiges gesellschaftliches Ziel“, ist Landrätin Stefanie Bürkle überzeugt. Sie hat die Schirmherrschaft der Aktion übernommen und wünscht allen Betroffenen den Mut, sich zu wehren und die notwendige Unterstützung anzunehmen.

Fotoausstellung im Fidelishaus

Die eingesandten Bilder sind ab dem 22. November im Fidelishaus in Sigmaringen , dem Sitz des Caritasverbandes, zu sehen. An diesem Tag gibt es auch um 16 Uhr eine Auftaktveranstaltung mit einem kleinen Rahmenprogramm. Im Anschluss können die Bilder zu den Öffnungszeiten der Informationszentrale im Fidelishaus bis Weihnachten besichtigt werden. Die großformatigen Fotos sind als Wanderausstellung konzipiert und können von Einrichtungen und Initiativen ausgeliehen werden. Thiel und Häberle hoffen, dass dies möglichst oft geschieht. Interessierte können sich melden unter 07571/7301-0 oder per Mail [email protected] .

Öffnungszeiten der Infozentrale des Caritasverbandes: Montag – Freitag von 8.30 bis 12 Uhr und Montag bis Donnerstag von 14 bis 16.30 Uhr