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Bestandsgebäude

Albert-Reis-Schule soll in Bertha-Benz-Schule unterkommen

Sigmaringen / Lesedauer: 3 min

Im Anna-Haus wäre kein Platz – Kreisräte sprechen sich für Flachdach beim Anbau des Anna-Hauses aus
Veröffentlicht:11.07.2018, 17:08

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Die Albert-Reis-Technikerschule für angehende Landwirte wird wohl 2020 vom Grünen Zentrum Laiz in das Bestandsgebäude C (ehemalige kaufmännische Schule) der Bertha-Benz-Schule ziehen – und auch im geplanten Neubau der Berufsschule einen festen Platz erhalten. Im Anbau des Anna-Hauses wäre kaum Platz dafür. Diesem Plan der Verwaltung hat der Verwaltungs- und Sozialausschuss des Kreistags am Mittwoch vorberatend zugestimmt. Der Kreistag muss am 23. Juli abschließend sein Einverständnis geben. Zudem hat sich der Ausschuss auf eine Dachform des geplanten Anbaus am Anna-Haus geeinigt: Ein begrüntes Flachdach mit Photovoltaikanlage soll es werden, das sich optisch dem Bestandsgebäude unterordnet. Alle anderen Vorschläge (Walmdach oder Pultdach) waren ohnehin von der Denkmalschutzbehörde abgelehnt worden. Durch die Photovoltaikanlage kämen auf die Kreisverwaltung zusätzliche 70 000 Euro zu, der damit erzeugte Strom könnte aber von den Mitarbeitern des Landratsamtes genutzt werden.

Baubeginn ist Ende 2019

Das Anna-Haus soll wie berichtet für 8,35 Millionen Euro (mit Photovoltaikanlage wären es 8,42 Millionen Euro) umfassend saniert werden und Platz für die Fachbereiche Landwirtschaft und Straßenbau des Landratsamtes bieten. Baubeginn ist Ende 2019, die Bauzeit ist für ein Jahr angesetzt. 79 Arbeitsplätze entstehen dort. Auch die drei landwirtschaftlichen Beratungsdienste könnten dort zur Miete unterkommen.

Nachdem die Kreisverwaltung den Mietvertrag mit dem Grünen Zentrum für Ende 2020 gekündigt hatte, wo derzeit noch die Technikerschule samt Fachbereich Landwirtschaft des Landratsamtes sowie die Geschäftsstelle des Kreisbauernverbandes und die Landfrauen untergebracht sind, war die Not beim Kreisbauernverband groß. Akteure hatten auf dem Areal des Grünen Zentrums von den kurzen Wegen profitiert. Betroffene bangten um den Ruf der Einrichtung und nicht zuletzt um die Sigmaringer Geschäftsstelle des Kreisbauernverbands Biberach-Sigmaringen.

Entwicklungsmöglichkeiten

Wie die Kreisverwaltung darstellt, hätte die Unterbringung der Technikerschule in der Bertha-Benz-Schule nun aber sogar Vorteile, was Qualität und Entwicklung der Technikerschule angehe: Der bisherige Aufnahmestopp von maximal 20 Schülern (bei 30 Anmeldungen) könnte aufgehoben werden, zudem böten die Räume in der Berufsschule Platz für eine zusätzliche Lehrkraft, wodurch laut Kreis die räumliche Entfernung zum Fachbereich Landwirtschaft, der dann im Anna-Haus untergebracht würde, kompensiert werden könnte. Falls eine räumliche Ausdehnung der Technikerschule notwendig würde, böte die Berufsschule obendrein mehr Gestaltungsspielraum. Das Anna-Haus biete diese Entwicklungschancen nicht. Bei der Neubauplanung der Berufsschule soll der Raumbedarf der angehenden Landwirte berücksichtigt werden. Trotz der räumlichen Zusammenlegung soll die Technikerschule als eigenständige Einrichtung gekennzeichnet werden.

Nun scheint eine für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden worden zu sein. Vom Gespräch mit Landratsamt und Schule zeigte sich auch der Bauernverband zufrieden, wie die SZ auf Nachfrage erfährt: „Uns ist es wichtig, dass die qualitativ hochwertige Ausbildung erhalten bleibt und die Schule nicht schlechter gestellt wird“, sagt Niklas Kreeb, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands Biberach-Sigmaringen. Er akzeptiere, dass die Ausbildung der Landwirte künftig wohl nicht in unmittelbarer Nähe zur Geschäftsstelle des Kreisbauernverbands angesiedelt sei. In Sachen Grünes Zentrum gebe es indes keine Neuigkeiten. Der Bauernverband wolle demnächst nochmal auf die Stadt als Eigentümerin zugehen. Die Kreisräte konnten den Plänen der Kreisverwaltung vollumfänglich und einstimmig zustimmen. Kreisrat Thomas Kugler (CDU) erkundigte sich nach der Anzahl an Parkplätzen beim Anna-Haus. Zum Neubau sind laut Finanzdezernent Franz-Josef Schnell 18 neue Parkplätze vorgesehen, 13 seien bereits angelegt. Für rund 60 Mitarbeiter gebe es somit 31 Parkplätze. Bei Bedarf könnte man noch neue Parkflächen ausweisen, der Finanzdezernent würde es aber lieber sehen, wenn die Mitarbeiter die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen würden.