StartseiteRegionalRegion SigmaringenSießenFotograf nähert sich dem Sießener Klosterleben

Klosterleben

Fotograf nähert sich dem Sießener Klosterleben

Sießen / Lesedauer: 2 min

1200 besuchten bislang Fotoausstellung über das Leben der Franziskanerinnen
Veröffentlicht:07.08.2017, 19:20

Artikel teilen:

Seit 13. Mai ist die Fotoausstellung „Ein Blick“ im Torhaus des Kloster Sießen geöffnet. Am Samstagnachmittag hat der Fotograf Stefan Dichmann und die für die Ausstellung Hauptverantwortliche des Klosters, Schwester Emanuela Tieze , zahlreiche Interessierte durch die Ausstellung geführt.

Schwester Emanuela war erfreut über die Resonanz. Über 1200 Besucher haben bisher die Ausstellung besucht. „Das Format dieser Ausstellung zeigt unser Leben“, so Schwester Emanuela, die an diesem Nachmittag im Gespräch mit Stefan Dichmann manche Geschichte und Episode zu den 36 Fotos zu erzählen wusste. „Mein Ziel war es, Momente des Wirkens der Schwestern so festzuhalten, dass in der äußeren Bewegung etwas von jener inneren Bewegung durchscheint“, beschrieb Stefan Dichmann seine künstlerische Intention bei diesem Projekt, dem er sich als semiprofessioneller Fotograf gestellt hat.

Deswegen wollte er nicht Betrachter, sondern Teil der Situation sein. Dass er dabei die räumliche Nähe bevorzugte, auf den Einsatz von Distanz schaffendem Teleobjektiv und Blitz verzichtete, war eine fotografische Herausforderung, die sich lohnte. Atmosphärisch dicht und doch charmant und zurückhaltend gelang es ihm, lebendige Augenblicke festzuhalten. Beispiele dafür sind die Momentaufnahmen beim therapeutischen Reiten mit Kindern aus Migrationsfamilien, vom Pilgern mit Jugendlichen und Schülern, aber auch das humorvolle und von den Besuchern oft kommentierte Foto von Schwester Raphaele beim Autowaschen.

„Schöne Situationen“

„Die Mittwochnachmittage, an denen ich im Kloster gearbeitet habe, waren für mich Momente, bei denen ich den hektischen Alltag hinter mir lassen und einen reichen Schatz an viele schöne Situationen und guten Gesprächen erleben konnte.“, sagte Stefan Dichmann. Den Fotograf beeindruckte die Arbeit in der Paramentenwerkstätte des Klosters. Besonders in Erinnerung blieben ihm die mittlerweile schon verstorbene Schwester Theodata, die über 65 Jahre lang als Künstlerin in der Paramentenwerkstätte tätig war, sowie die ruhige Hand und der immer noch sichere Blick der 93-jährigen Schwester Rosalia bei der Arbeit an sakralen Gewändern. „Stefan Dichmann hat uns einen reichen Schatz an Fotos unseres Klosterlebens geschaffen, von denen wir nur eine kleine Auswahl in der Ausstellung zeigen können“, sagte Schwester Emanuela Tieze. Dass dies nach einer Fortsetzung verlangt, war der Reaktion der Besucher anzumerken. Vorerst ist die Ausstellung „Ein Blick“ noch bis 10. September geöffnet, dienstags bis sonntags, von 14.30 bis 16:30 Uhr.

Eine weitere Ausstellung ist bereits in Vorbereitung. „Gemaltes Licht“ ist der Titel der Ikonenausstellung der Ikonenmalerin Christine Zeeb aus Gomaringen. Der Termin für die Vernissage steht fest: 30. September um 14.30 Uhr im Torhaus.