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Hofgarten

Vereine wollen Infrastruktur des Hofgartens verbessern

Scheer / Lesedauer: 3 min

Ehrenamtliche übernehmen viele Arbeiten in Eigenleistung – Bis zum Kreismusikfest wollen sie fertig sein
Veröffentlicht:18.09.2019, 11:21

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Der Hofgarten in Scheer bekommt eine bessere Infrastruktur, um den Vereinen künftig die Durchführung von großen Veranstaltungen zu erleichtern. Ehrenamtliche aus den Vereinen bringen ihre Kräfte in Form von Eigenleistungen ein, die Stadt bezahlt das Material. Das hat der Gemeinderat in der Sitzung am Montag einstimmig entschieden. Im Namen der Stadtkapelle und der Bräutelzunft hatte Christoph Ehm das Projekt vorgestellt. Noch im Herbst werden die Erdbauarbeiten und die für das neue Frischwasser- und Abwasserkonzept notwendigen Maßnahmen umgesetzt. 2020 soll in einem zweiten Schritt die Stromversorgung verbessert werden.

Hintergrund der Pläne ist, dass es beim OHA-Treffen Probleme mit der für solche Dimensionen zu gering ausgebauten Infrastruktur gegeben hatte. Ehm berichtete, dass die Vereinsmitglieder zunächst den Hofgarten vermessen und festgestellt hätten, dass in der Mitte eine Mulde von 60 Zentimeter liegt. Diese fülle sich bei Regen auf und mache den Platz eigentlich unbenutzbar. Die Stadtkapelle wolle das Festzelt beim Kreismusikfest im kommenden Jahr im hinteren Bereich des Hofgartens aufstellen, damit vorne ausreichend Platz für eine Bestuhlung bleibt. Dort befinde sich aber diese Mulde. Sie müsse eingeebnet werden, sagte Ehm. Eine weitere bauliche Anpassung sei notwendig: „Der Weg, der zum Festplatz führt, ist zu eng, da können die Musikkapellen nicht runtermarschieren. Wir wollen eine breite Rampe errichten“, sagte er. Das Erdmaterial, das dabei wegfallen werde, wollen die Ehrenamtlichen zum Auffüllen der Mulde verwenden. Mit Schotter und Splitt werde die Rampe befestigt und der Randstein angepasst, kündigte Ehm an. Das Material für diese bauliche Maßnahme würde rund 2100 Euro kosten. Maschinen und Manpower stellen die Vereinsmitglieder, was der Gemeinde 3000 Euro einspare, rechnete Ehm vor.

Die Stromversorgung sei im Hofgarten ein Problem. Jedes Mal müsse ein Elektriker das Trafohäusle in der Jakobstaler Straße umbauen, um die mobilen Verteiler mit Strom zu versorgen. Die ideale und nachhaltige Lösung würde 25000 Euro kosten. Das sei entschieden zu viel, haben die Vereinsmitglieder festgestellt und mehrere Varianten entworfen. Die einfachste Variante kostet 2500 Euro und sieht vor, das Trafohäuschen so umzubauen, dass die Vereine ihre Versorgungsleitungen einfach einstecken können, sowie das Verlegen eines Versorgungskabels ins Feuerwehrgerätehaus als Redundanz, falls der Strom ausfalle.

Das Frisch- und Abwasser stellte die Vereine in der Vergangenheit ebenfalls vor Herausforderungen: Das Frischwasser fror beim OHA-Treffen ein und das Abwasser lief nur mühsam ab, weil das Gefälle in der Gemmingerstraße zu gering ist und ein Schachtrohr wohl gebrochen ist, erklärte Ehm. Er schlug vor, in Eigenleistung zwei Schächte zu setzen und Leitungen zu verlegen. Für eine bessere Ausleuchtung des Festplatzes wollen die Vereine an jeder Ecke ein Rohr in den Boden einlassen, damit ohne größeren Aufwand Lichtmasten aufgestellt werden können. Insgesamt kostet das Material für die Gesamtmaßnahme 6290 Euro.

Räte sind für die Umsetzung

Das Gremium war sich schnell einig, dass das Projekt unterstützt werden muss. Kurt Kühbauch betonte die Notwendigkeit, weil es in der Vergangenheit öfters Probleme gegeben hat. Andreas Merk erklärte, dass es allen künftigen Veranstaltungen, wie zum Beispiel den feierlichen Gelöbnissen im Hofgarten nützen werde, eine passende Infrastruktur vorzufinden. Auch Liane Hildebrandt bezeichnete das Projekt als Gewinn. Alexander Eisele plädierte dafür, alle Maßnahmen bis zum Musikfest umzusetzen.

Bürgermeister Lothar Fischer schlug vor, die Maßnahmen in zwei Abschnitte aufzuteilen, um die Kosten auf zwei Jahre aufzuteilen, weil im Haushalt 2019 keine Mittel für eine solche Maßnahme bereitstünden. Die Rampe, der Randstein und das Auffüllen vom Gelände müsse noch in diesem Herbst gemacht werden. Das Gremium einigte sich, dass auch das Wasserkonzept gleich mitumzusetzen sei. Die Maßnahmen für den Strom werden 2020 vor dem Kreismusikfest umgesetzt.