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Pflegeheim

Theodor Zeller stirbt im Alter von 96 Jahren

Wald / Lesedauer: 3 min

Priester verbringt die letzten Jahres seines Lebens im Seniorenzentrum in Wald
Veröffentlicht:05.05.2014, 15:03

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Gymnasialprofessor i.R. Theodor Zeller ist am Freitag im Alter von 96 Jahren im Pflegeheim in Wald gestorben. Zuletzt war Zeller der älteste Priester im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch – und mit seinen fast 66 Jahren als Priester auch derjenige, der am längsten im Amt war. Beides, Lebensalter und Weihejahr, ließen ihn auch diözesanweit zu den Ältesten gehören.

Nach dem Abitur in Sigmaringen 1937 hatte Zeller ein Theologiestudium in Freiburg aufgenommen, das von 1939 bis 1945 durch seinen Einsatz als Soldat und die anschließende Gefangenschaft unterbrochen wurde und das er erst im Wintersemester 1945/46 wieder aufnehmen konnte. Am 27. Juni 1948 wurde Theodor Zeller von Weihbischof Wilhelm Burger in St. Peter im Schwarzwald zum Priester geweiht.

Nach unterschiedlichen Einsatzorten als Vikar wurde Zeller aufgrund seiner pädagogischen Begabung 1954 zunächst nebenamtlicher Religionslehrer. Im Februar 1956 wechselte er in den Landesdienst, im April 1957 wurde er zusätzlich Landeskurat der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg in der Erzdiözese Freiburg. Diese doppelte Funktion des Lehrenden und des Begleiters junger Menschen blieb ihm auch in den folgenden Jahren und Jahrzehnten wichtig.

1961 wechselte Theodor Zeller ans Grimmelshausengymnasium und an die Klosterschule sowie als Klosterpfarrer im Kloster Unserer Lieben Frau nach Offenburg. Neben der Vermittlung von religiösem Wissen waren hier besonders das eigene Zeugnis und das offene Bekenntnis gefragt. Als Hebräischlehrer eröffnete Zeller den Lernenden auch einen neuen Zugang zum Alten Testament. In seiner Offenburger Zeit war er über viele Jahre auch als Fachberater für Religion und Hebräisch in der Ausbildung und Betreuung der Lehrer engagiert.

Im Dezember 1979 ernannte Erzbischof Oskar Saier den Verstorbenen in der Würdigung dieser Verdienste zum Geistlichen Rat ad honorem. Seit August 1980 wohnte Theodor Zeller wieder in seiner Heimatgemeinde Wald. Nach seiner Pensionierung als Landesbeamter wurde er zum Segen für die Gemeinde Wald durch die Feier von Gottesdiensten bis ins hohe Alter. Über Wald hinaus engagierte sich der Geistliche aber auch beim Altenwerk, bei Seniorenfreizeiten und Wallfahrten.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Theo Zeller im Seniorenzentrum in Wald. Dabei wurde sein Wirkungskreis altersbedingt stetig kleiner. Zeller war als Priester länger wieder in seiner Heimat Wald, als er auswärts wirkte.

In Wald und an seinen anderen Wirkungsstätten war es ihm wichtig, vom Gott der Liebe zu künden. Deshalb steht über seiner selbst verfassten Todesanzeige auch das Schriftwort aus dem 1. Johannesbrief: Gott ist die Liebe.

„Die Verantwortlichen und die Seelsorger im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch danken Theodor Zeller für seinen Dienst in unserer Diözese“, sagt Dekan Christoph Neubrand. „Sie werden ihn gemeinsam mit der Seelsorgeeinheit Wald und seinen Freunden und Verwandten zur letzten Ruhe begleiten.“

Das Totengebet für Theodor Zeller in der Pfarrkirche Wald findet am Dienstag, 6. Mai, um 19 Uhr statt. Die Eucharistiefeier mit anschließender Beisetzung ist am Freitag, 9. Mai, um 15 Uhr in Wald.