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Straßensanierung

Stadt hinkt bei Straßensanierung hinterher

Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Baustellen bringen Zeitplan durcheinander – Schlaglöcher kosten Unternehmen bares Geld
Veröffentlicht:01.05.2015, 20:11

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Wo auch immer Autofahrer unterwegs sind: Fast überall bremsen Schlaglöcher die Freude am Fahren. Doch nicht nur das. „Die Reparaturen an den Wagen gehen richtig ins Geld“, sagt Horst Spoo. Er weiß, wovon er redet: Seit Jahrzehnten ist er in Pfullendorf und der Region mit dem Taxi unterwegs, kennt den Zustand der Straßen deshalb in- und auswendig. „Der Weg auf der Gartenstraße zum Krankenhaus ist beispielsweise eine Katastrophe“, sagt Spoo. Immerhin: Der zurückliegende Winter habe den Zustand der Straßen nicht allzu sehr verschlechtert, sagt Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter. Doch das ist nur eine Seite der Medaille, denn die Stadt hinkt einem vor zwei Jahren vorgestellten Zeitplan zur Straßensanierung ordentlich hinterher.

Wo immer es möglich gewesen sei, habe der Bauhof im zurückliegenden Winter kleinere Löcher sofort geflickt, sagt Jörg-Steffen Peter. Es habe zwar relativ viele Schäden gegeben, dafür aber meist nur kleine. Dennoch stehen der Stadt einige große Herausforderungen bevor – und diese sind in den vergangenen zwei Jahren kaum weniger geworden. „In dieser Zeit sind uns viele große Baustellen dazwischen gekommen“, sagt Peter, der etwa auf den Bau des Kreisverkehrs in Gaisweiler verweist. „Trotzdem befinden wir uns insgesamt auf einem guten Weg.“

Sanierung von Gartenstraße und Überlinger Straße steht noch aus

Im April 2013 hatte die Stadtverwaltung im Gemeinderat einen Zeitplan zur Straßensanierung vorgestellt. In diesem war noch für dasselbe Jahr die Sanierung der Gartenstraße zwischen der Friedhofskapelle und der Kreuzung Zum Eichberg vorgesehen. Auf die Umsetzung warten Auto- und Fahrradfahrer heute immer noch. Der erste Bauabschnitt zur Sanierung der Überlinger Straße war für 2014 vorgesehen, steht aber ebenfalls noch aus.

Gartenstraße und Überlinger Straße haben für die Stadtverwaltung aber weiterhin Priorität. Es ergebe auf Dauer keinen Sinn, die Schlaglöcher dort kleinteilig zu flicken, sagt Jörg-Steffen Peter. Die Gartenstraße solle noch in diesem Herbst, die Überlinger Straße (zwischen Norma und Ochsensteige) in zwei Schritten 2017 und 2018 grundlegend saniert werden. Im Doppelhaushalt 2015/16 eingeplant seien außerdem Kanalarbeiten an der Kolpingstraße. Im Zuge dieser Arbeiten soll auch die Straße selbst erneuert werden. Grundsätzlich sei der Unterhalt der Straßen aber eine permanente Aufgabe. Für den generellen Straßenunterhalt gibt es im Haushalt ein festes Budget in Höhe von 200000 Euro. Von diesem werden allerdings nicht nur die Reparaturen, sondern beispielsweise auch das Leeren der Gullys und das Richten des Straßenbegleitgrüns bezahlt.

Klaus Heusel, Inhaber einer Pfullendorfer Fahrschule, kritisiert insbesondere den Zustand der Ochsensteige, beklagt sich aber auch über den generellen Zustand der Straßen. „Der wird immer schlechter“, sagt Heusel. „Hier wird mal wieder ein Rohr repariert, dann wird dort geflickt. Aber ideale Zustände haben wir nirgends mehr.“

Nach mehr als 30 Jahren Selbstständigkeit hat Horst Spoo die Führung seines Taxi-Unternehmens im Februar an seine Tochter Rebecca Kulu und ihren Ehemann Metin übergeben. „Schlaglöcher gibt es vor allem in der Überlinger Straße, in der Ochsensteige und am Neidling“, sagt Metin Kulu. Der gelernte Kfz-Meister wartet auch die Wagen des Taxi-Unternehmens. Dabei habe er in den vergangenen Jahren einen zunehmenden Verschleiß festgestellt.

„Wenn die Felgen ständig Schläge wegstecken müssen, kommen beispielsweise Mehrkosten für das Auswuchten der Reifen hinzu“, sagt Matin Kulu. „Früher mussten Stoßdämpfer nach 80000 Kilometern erneuert werden – inzwischen schon nach 20000 bis 30000 Kilometern“, sagt Horst Spoo. Vor allem auch wegen dieser wirtschaftlichen Schäden sehe er die Stadt in der Pflicht, die Straßen in Ordnung zu bringen. „Meine Mehrkosten kriege ich ja nirgendwo zurück“, sagt Spoo.