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Lossprechung an der Heimschule Kloster Wald – Höhepunkt ist die Modenschau

Wald / Lesedauer: 3 min

An der Heimschule Kloster Wald erhalten die jungen Frauen ihren Gesellenbrief
Veröffentlicht:02.04.2017, 18:42

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38 Schülerinnen der Heimschule Kloster Wald haben in diesem Jahr ihren Schulabschluss mit einer zusätzlichen Ausbildung zur Maßschneiderin in den Werkstätten der Schule gekrönt. Im Rahmen einer Feierstunde erhielten sie am Samstag ihre Gesellenbriefe. Anschließend zeigten die Mädchen in einer fast zweistündigen Modenschau, was sie von ihren Meisterinnen gelernt haben.

Die Zuschauerkulisse in der Schulturnhalle war grandios, denn niemand aus dem familiären Umfeld der Mädchen wollte die wie immer professionell vorbereitete Modenschau unter dem Motto „Runway Show“ versäumen. Die frisch gebackenen Schneidergesellinnen zeigten unter großem Applaus nicht nur die noch „schief genähten Boxer-shorts“, mit denen einst Brüder und Väter bedacht wurden, und die einfachen Kleidchen aus der Anfangszeit der Lehre, sondern auch die eleganten Ballkleider, die raffiniert geschneiderten Mäntel, Röcke, Hosen und Jacken aus den späteren Jahren oder die anspruchsvollen Kostüme, die zuletzt für die Prüfung gefertigt worden waren.

Bei der Lossprechungsfeier im Vorfeld machte sich Werkstattleiterin Diana Kempf in ihrer Ansprache Gedanken über die Entwicklung des Schneiderhandwerks und der dem Zeitgeist unterworfenen Mode. Nach den Kriegs- und Nachkriegsjahren, in denen jede Frau genäht und jeden Stoff verwertet habe, sei es mit dem Auftreten der ersten Bekleidungsdiscounter aus der Mode gekommen, selbst zu nähen. Heute gehe der Trend in der Bekleidung aber wieder zur Individualität. „Die Leute wollen nicht mehr den internationalen Einheitslook“, sagte sie. „Ihr seid mit Eurer Doppelqualifikation aus Abitur und handwerklicher Ausbildung sehr gut auf das Leben vorbereitet“, gab sie den Mädchen den Wunsch mit auf den weiteren Weg: „Verliert nie die Freude an dem, was Ihr tut.“

Harald Herrmann , Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, hob das besondere Profil der Schule mit der schulischen und handwerklichen Ausbildung und die „hohe Qualität“ der Ausbildung hervor. Den Mädchen empfahl er: „Sie sollten durchaus überlegen, ob Sie sich nicht zukünftig handwerklich betätigen wollen.“ Kluge Köpfe seien im Handwerk gefragt und es winke nicht nur eine sichere Zukunft, sondern auch die Aussicht auf eine leitende Position oder die Selbständigkeit. Für die Lossprechung wählte Herrmann die traditionelle Formel: „Wir nehmen Sie auf in den Stand des Handwerks als vollwertige Gesellen. Gott schütze unser ehrbares Handwerk.“

Für die Gesellinnen sprachen Johanna von Stauffenberg und Alana Raitt. Sie ließen mit unterhaltsamen Anekdoten die Jahre der Werkstattausbildung Revue passieren. Ihr Dank galt vor allem dem runden Dutzend Meisterinnen, die sie ausgebildet und „mit viel Geduld, Aufmunterung und süßem Trost“ bis zur Prüfung begleitet hatten. „Unsere Hände sind zu einem besonderen Werkzeug für uns geworden, in denen wir jetzt stolz unsere Gesellenbriefe halten“, sagten die beiden Mädchen.

Die Gesellinnen:

Gesellenbriefe erhielten: Alix Abele (Wald), Maren Schmid, Sabrina Schuhmacher, Hannah Winter (alle Pfullendorf), Vanessa Szostak, Kaja Vitzthum (beide Herdwangen-Schönach), Hannah Reimann, Luisa Weinert (beide Sigmaringen), Hannah Briesemeister (Mengen), Carmen Berthold, Belinda Büchel, Sydney Keller, Maren Möhrle, Katharina Schmadtke, Hanna Willke (alle Überlingen), Julia Steppacher (Owingen), Anna Bickers, Larissa Stegmaier, Antonia Stolz, Laura Vetter (alle Salem), Josefine Knoch (Uhldingen-Mühlhofen), Franziska Michel (Frickingen), Elena Foitzik, Maike Schellinger, Madeleine Wetzel (alle Sipplingen), Valerie Jaklin (Bodman-Ludwigshafen), Annika Braun, Bettina Schweihofer (beide Hohenfels), Tabea Gohl (Stockach), Normandie Freitas-Moss (Immen-staad), Nadja Arnold (Eichstegen), Celine Dudas (Geretsried), Philippa Groß von Trockau (Pegnitz), Meike Gühring (Rosenfeld), Alana-Sophie Raitt (München), Emilia Schmucker (Hamburg), Johanna Schenk von Stauffenberg (Heiligenstadt) und Vy Tran Le Tuong (Hanoi). Preise gab es für Valerie Yaklin, Hannah Reimann, Julia Steppacher, Vanessa Szostak, Luisa Weinert, Belinda Büchel, Elena Foitzik und Kaja Vitzthum.