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Rosslauf

Kinder sollen noch vor Ostern einziehen können

Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Beim Wohngebiet Rosslauf entsteht das neue Familienzentrum Sonnenschein – Arbeiten liegen im Zeitplan
Veröffentlicht:12.10.2018, 14:17

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Das Familienzentrum Sonnenschein in Pfullendorf nimmt allmählich Formen an: In einem halben Jahr soll der neue Kindergarten im Wohngebiet Rosslauf bezugsfertig sein. „Bis jetzt sieht es ganz so aus, dass wir diesen Zeitplan einhalten können“, sagt Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter.

Der Neubau im Wohngebiet Rosslauf soll nach der Fertigstellung die bisherige Tagesstätte am Stadtgarten ersetzen. Diese muss wegen der maroden Bausubstanz abgerissen werden. Im März war der Spatenstich für den knapp drei Millionen Euro teuren Kindergarten erfolgt, im Juni feierten die Verantwortlichen Richtfest. Seitdem hat sich noch einmal viel getan. „Das Beton-Fundament wurde gelegt, der Holzbau ist weitgehend fertig“, sagt Jörg-Steffen Peter. „Das Dach ist gedeckt, die Fotovoltaik-Anlage bereits installiert.“

Bunte Holzbalken machen bereits nach außen hin deutlich, dass es sich nicht um ein normales Wohngebäude, sondern um einen Kindergarten handelt. „Uns war wichtig, dass das Haus auch von außen einen eigenen Charakter bekommt“, sagt der Stadtbaumeister, der die Pläne für das Gebäude selbst entworfen hat.

Gleichmäßiges Klima

Besonderes Augenmerk legten die Verantwortlichen auf die Energieeffizienz. Ein wesentlicher Baustein ist dabei der sogenannte Eisspeicher, der ausschließlich mit Wasser arbeitet und damit monatelang Wärme und Kälte speichern kann. „Auf diese Weise können wir im Winter heizen und im Sommer kühlen“, sagt Jörg-Steffen Peter. „Insgesamt entsteht damit ein angenehmes, gleichmäßiges Klima.“

Weitere Bausteine des Energiekonzepts sind eine Wärmepumpe, eine Klimadecke, die Fotovoltaikanlage mit Batteriespeicher sowie eine Absorberfläche auf dem Dach. Diese nimmt Sonnen- und Umweltwärme auf und gibt sie an den Eisspeicher weiter. „Jede Technik für sich ist dabei gar nicht neu“, sagt Jörg-Steffen Peter. „Allerdings haben wir verschiedene Aspekte sinnvoll miteinander kombiniert.“ Darüber hinaus würden ökologisch besonders verträgliche Baustoffe eingesetzt.

Ins Gebäude gelangen Kinder, Eltern und Erzieher später über einen extra großzügig angelegten Flur. Rechts davon ist bereits eine Kinderwagengarage entstanden, dahinter verbirgt sich ein Technikraum. Vom Flur aus führt der Weg geradeaus weiter in einen Mehrzweckraum, der teilweise auch als Elterncafé genutzt und mit einer Trennwand geteilt werden kann.

Große Glasfronten lassen viel Licht herein, nahezu jeder Raum verfügt über einen eigenen Ausgang nach draußen. Von ihrem künftigen Büro aus kann Kindergartenleiterin Stefanie Seminara stets einen Blick nach draußen werfen, um den Eingangsbereich im Auge zu behalten.

Eine Rutsche führt ins Freie

Auf der anderen Seite des Gebäudes befinden sich zwei Gruppenräume mit jeweiligem Schlafraum, eine richtige Küche und eine Spielküche sowie Toiletten. Ein großzügiges Treppenhaus und ein Aufzug verbinden das Erdgeschoss mit dem Obergeschoss. Dort befinden sich zwei weitere Gruppenräume, ein Indoor-Spielbereich, ein Elternsprechzimmer und ein Bewegungsraum bis unters Dach.

Um die obere Etage herum führt ein Laubengang, über eine Treppe und eine Rutsche gelangen die Kinder auch im Freien nach unten. „Der Schatten, den die Überdachung durch den Laubengang wirft, schützt im Sommer vor Sonne und Hitze“, sagt Jörg-Steffen Peter. „Außerdem kann man dadurch auch mal ein Fenster öffnen, wenn es regnet.“ Stehe die Sonne im Winter tief, könne ihre Wärme durch die Fenster dann trotzdem ins Innere des Gebäudes dringen.

In den kommenden Monaten werden sich die Handwerker in erster Linie mit dem Innenausbau beschäftigen – von Decken und Böden bis hin zur Installation von Technik, Toiletten und Küchen. Außerhalb des Gebäudes entstehen zurzeit ein Retentionsbecken, ein neuer Gehweg und Parkplätze. „Zum Schluss werden noch die Außenanlagen gestaltet“, sagt der Pfullendorfer Stadtbaumeister. Dann fehlen eigentlich nur noch die Kinder. Diese hatten in den vergangenen Monaten immer mal wieder die Baustelle besucht. Noch vor Ostern 2019 sollen sie dann tatsächlich umziehen können.