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Grundschüler hauchen Musical so richtig Leben ein

Illmensee / Lesedauer: 3 min

Mit einer Aufführung in der Illmenseer Pfarrkirche empfangen die Kinder die neuen Erstklässler
Veröffentlicht:14.09.2017, 13:23

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Mit Peter Mengers Kinder-Mini-Musical „Und er rennt“ haben die Mädchen und Jungen der Grundschule Illmensee ihre 20 neuen Mitschüler der ersten Klasse willkommen geheißen. René Mallon, einer der Klassenlehrer, begrüßte in der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt am Mittwochmorgen zahlreiche Mamas, Papas, Omas, Opas, Onkel, Tanten und Geschwister. Sie begleiteten die Erstklässler bei ihrem Start in die Schullaufbahn.

Fünf Wochen lang vor und einen Tag nach den Sommerferien hatten die „alten Hasen“ der Grundschule für den gebührenden Empfang ihrer neuen Schulkameraden geprobt. „Ich habe in der Klasse gefragt: Wer möchte etwas singen?“, berichtete Reinhard Löhl , Fachlehrer der Außenklasse Haslachmühle. „Dann haben wir Schritt für Schritt, Zeile für Zeile geübt – und dann hat es geklappt.“

Löhl hatte bei der Aufführung am Mittwoch die musikalische Leitung inne und begleitete seine Schüler am Keyboard. Violinistin Elke Braun und Andrea Herrmann an der Gitarre, beides Mütter von Schülern, rundeten das Kinder-Mini-Musical ab. Dieses erzählt das biblische Gleichnis vom verlorenen Sohn aus der Sicht der Angestellten des Vaters. Diese finden es unpassend, wie sich der Vater benommen hat, als der Sohn samt ausgezahltem Erbe das Haus verließ und trotzdem nach einiger Zeit mit offenen Armen wieder aufgenommen wurde.

Aufregung, bevor es losgeht

„Es ist schon ein ernster Text. Man muss sich viel merken und darf kein Wort falsch sagen, damit der nächste seinen Einsatz trifft“, sagte Liam Noel Foigt, der den verlorenen Sohn spielte. Er habe dreimal vier Zeilen und ein Wort zu sagen – und sei schon ein wenig aufgeregt, sagte der Neunjährige kurz bevor es losging. 23 Chorsänger und 13 Flötisten zeigten höchste Konzentration und enorme Gesangsleistungen. Auf eine kleine Leinwand im Altarbereich wurden Bilder geworfen und 16 Schüler spielten die Geschichte aus der Bibel aus der Sicht der Arbeiter.

Zum Inhalt: Ein Chef, der rennt – das ist irgendwie peinlich! Die Diener sehen nur noch die Sandalen wegfliegen, als der Vater losrennt, um seinen Sohn willkommen zu heißen. Weil die Schweine, die der Sohn mittlerweile hütet, nicht mal das ausgespuckte Essen der Bäuerin mit ihm teilen wollen, macht er sich auf den Weg nach Hause. Das ausgezahlte Erbe hat er bereits mit falschen Freunden durchgebracht. Er glaubt zu träumen, als er den Vater sagen hört: „Du bist und bleibst mein Kind!“ Das anschließende Fest wird himmlisch.

Die Grundschüler hauchten dem ansprechenden Bühnenstück richtig Leben ein. Die Sprache war dem heutigen Leben angepasst und ausgesprochen gut zu verstehen. Mit klaren Stimmen sangen und sprachen die Mädchen und Jungen ihre Texte. Reinhard Löhl und Gudrun Schweinberger haben also ganze Arbeit geleistet. Schweinberger, die als Lehrerin an der Illmenseer Grundschule unterrichtet, war für die schauspielerischen Leistungen zuständig.

Das Publikum war begeistert und die neuen Erstklässler bekamen gleich einen Eindruck davon, was sie an der Schule alles lernen können. Schulleiterin Sabine Fausel war mit dem Vortrag ihrer Schützlinge ebenfalls überaus zufrieden und begrüßte ihre Erstklässler mit ruhigen und feierlichen Worten.

René Mallon segnete jedes einzelne Kind und stellte jedem Erstklässler einen Patenschüler zur Orientierung in der ersten Zeit an der Schule zur Seite. Das Wichtigste für die Kleinen kam ganz am Schluss: die Schultüten. Bunt und teilweise größer als das Kind selbst erwiesen sich diese als wunderschöne, bunte, vollgepackte Wundertüten.