StartseiteRegionalBaden-WürttembergExperte klärt über die Nachteile von blühenden Herbstfeldern auf

Herbstfeld

Experte klärt über die Nachteile von blühenden Herbstfeldern auf

Wald / Lesedauer: 2 min

Walter Loes fordert mehr Blühstreifen in den Sommermonaten
Veröffentlicht:16.10.2019, 21:24

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Bei einer Informationsveranstaltung des CDU-Ortsverbands Wald ist das Thema „Artenschutz – Rettet die Bienen“ auf dem Programm gestanden. Dazu begrüßte die Vorsitzende Stefanie Grüner den Imker und Bienensachverständigen Walter Loes im Feuerwehrhaus.

Mitte der neunziger Jahre stellten die Mitglieder des Imkervereins ein schleichendes Imkersterben fest. Viele alten Imker konnten ihre Bienenstöcke nicht mehr betreuen und mussten altershalber aufhören und somit gab es auch deutlich weniger Bienenvölker. Eine aktive Werbung um junge Imker und vor allem eine umfangreiche Betreuung der Jungimker durch theoretische und praktische Anleitung führte zum Erfolg. Heute gibt es im Bezirk wieder so viele Imker und Bienenvölker wie früher. An sechzig Lehrbienenständen, verteilt auf das ganze Land Baden-Württemberg, kann jeder Imker sein Wissen auf den neuesten Stand bringen.

Der Bienensachverständige Loes überraschte seine Zuhörer mit der Feststellung: Den Bienen geht es heute gut. Sie sind gesund und finden in der Natur reichlich Nahrung, Nektar und Pollen. Blickt man als Imker auf fast fünf Jahrzehnte zurück, dann weiß man, dass es gute und weniger gute Honigjahre gibt. Nur durch das Zusammenspiel von Wärme, Feuchtigkeit und Wachstum- und Blütenstand in der Natur entstehen ideale Lebensbedingungen für die Biene.

Auch wenn sich viele Menschen an den blühenden Herbstbegrünungen auf unseren Äckern freute, für die Bienen sei diese Blütenpracht eher Fluch als Segen. Anfang Oktober sollten sich die Bienen auf die Winterruhe vorbereiten, stattdessen fliegen sie und sammeln Pollen und sogar noch Nektar. Wenn die Biene weiterhin fliegt, geht sie geschwächt in die Winterruhe. So fordert der Experte ein Verzicht auf spätblühende Herbstbegrünungen, stattdessen Blühstreifen in der warmen Jahreszeit. Abschließend stellte Loes fest: Den Initiatoren der Unterschriftenaktion „Artenschutz – Rettet die Bienen“ geht es in erster Linie nicht um die Bienen.