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Fachkräftenachwuchs

Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ist weiterhin begehrt

Pfullendorf / Lesedauer: 3 min

Kfz-Innung Sigmaringen: Betriebe in der Region sind gut positioniert – Digitalisierung der Branche ist Thema
Veröffentlicht:29.03.2016, 17:56

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Bei der Mitgliederversammlung im Haus Linzgau in Pfullendorf haben Fragen rund um die Ausbildung des Fachkräftenachwuchses im Mittelpunkt der Beratungen gestanden. Dabei lobte Obermeister Siegmund Bauknecht in seinem Bericht die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den zwei Berufsschulen in Sigmaringen und Bad Saulgau. Diese sei Garant für einen gut ausgebildeten Fachkräftenachwuchs, den das Kfz-Gewerbe dringend benötige.

Im Fokus stand das Thema Ausbildungsfähigkeit für den Kfz-Mechatroniker-Beruf, der große Anforderungen an die Auszubildenden stelle. Darüber hinaus müsse ein junger Mensch das notwendige Herzblut für den Beruf mitbringen, um erfolgreich zu sein. Siegmund Bauknecht zeigte anhand von Beispielen, wie den Fahrassistenzsystemen, wie die Digitalisierung der Arbeitswelt nicht nur die Ausbildung inhaltlich und methodisch verändern werde. Deshalb sei vermehrt Prozess- und Systemwissen, IT-Kompetenz und das Know-How um die IT-Sicherheit notwendig.

Mit Blick auf das Verkaufsgeschäft sprach Siegmund Bauknecht von insgesamt zufriedenstellenden Ergebnissen. Auch für 2016 sehe er einen verheißungsvollen Start. Man dürfe allerdings nicht verkennen, dass das Autohaus beim Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen im harten Wettbewerb mit Internetangeboten stehe. Bundesweit gingen nur noch 30 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge an den Privatkäufer. Den Rest würden Grosskunden für ihre Flotten übernehmen, mit horrenden Rabatten, oder es seien Händler- oder Herstellerzulassungen. Daher sei die Rendite im Neuwagengeschäft äußerst bescheiden. Besser sehe es bei den Gebrauchtwagen aus. Hier sei das Internet Fluch und Segen zugleich. Beim Gebrauchtwagenkauf sieht Bauknecht im Vertrauen des Kunden zu seinem Händler vor Ort den entscheidenden Vorteil. Der Gebrauchtwagenkauf basiere auf dem gegenseitigen Vertrauen von Autohaus und Kunden. Beim Direktkauf im Internet würde der Kunde ungleich höhere Risiken eingehen. Das wichtigste Bindeglied zwischen Kfz-Betrieb und Kunde war, ist und bleibe jedoch das seriöse und transparente Service- und Werkstattgeschäft. Das Vertrauen des Kunden zu seiner Kfz-Werkstatt bei Reparaturen und Service sei das größte Kapital, so Bauknecht.

Es gibt ausreichend Bewerber

Umfassende Informationen erhielten die Mitglieder zum Thema Ausbildung von den Fachlehrern der Berufsschulen in Sigmaringen und Bad Saulgau und von den Ausbildungsmeistern der überbetrieblichen Ausbildung im Berufsbildungszentrum in Tübingen. Am Beispiel der Schulungsinhalte im Zusammenhang mit den Hochvoltanlagen der Elektroautos wurde deutlich, dass die Ausbildungsinhalte, bedingt durch den technologischen Wandel, ständig angepasst werden müssen. Hinsichtlich der Nachfrage nach Lehrstellen gäbe es ausreichend Bewerber. Zweifel bestünden allerdings manchmal an der notwendigen Ausbildungsfähigkeit. Hier sei es gut, dass es die einjährige Berufsfachschule gebe. So habe der Ausbildungsbetrieb die Möglichkeit, die Einigung zu testen. Ein wirksamer Arbeitsschutz und die Arbeitssicherheit ist den Betrieben ein wichtiges Anliegen. Gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter würden mit zum Erfolg des Betriebes beitragen, so Ines Bonnaire, technische Beraterin bei der Handwerkskammer Reutlingen, die zum Thema Gefährdungsbeurteilung hilfreiche Tipps und Anregungen gab. Die bürokratischen Lasten, die dabei von den Betrieben beklagt werden, gelte es so gering wie möglich zu halten, aber ganz vermeiden ließen sich einige Dokumentationspflichten nicht, so Ines Bonnaire. Bei den Nachwahlen zur Vorstandschaft wurde Kuno Irßlinger aus Messkirch einstimmig als Vorstandsmitglied gewählt.

Die Kfz-Innung Sigmaringen ist mit 105 Mitgliedern die größte Innung im Bezirk der Kreishandwerkerschaft Sigmaringen.