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Mitteilungsblatt

Torf steht bei den Ostracher Blättern im Mittelpunkt

Ostrach / Lesedauer: 3 min

Gerhard Fetscher arbeitet an Beilagen für das Mitteilungsblatt – Ideen für die nächsten Ausgaben hat er bereits
Veröffentlicht:26.05.2017, 18:20

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Mit dem Mitteilungsblatt der Gemeinde Ostrach sind in der vergangenen Woche die sogenannten „Ostracher Blätter“ als eigenes Exemplar mitgeliefert worden. Sie beziehen sich allgemein auf die Geschichte Ostrachs und beschäftigen sich insbesondere mit dem dortigen Torfabbau. Gerhard Fetscher , Initiator der Blätter, will die Beilagen des Mitteilungsblatts, die früher von Walter Kempe gestaltet wurden, nun in neuerer Form fortführen. Dafür, worum es gehen soll, hat er bereits einige Ideen.

Bei seiner Arbeit im Heimatmuseum Ostrach stieß Gerhard Fetscher auf zusätzliches Geschichtsmaterial, das er nicht verarbeiten konnte. „Ich habe mir überlegt, wie man den Bürgern die Geschichte näher bringen könnte“, sagt Fetscher. Nachdem er die Zustimmung des Bürgermeisters inzwischen eingeholt hat, behandeln die herausgegebenen Ostracher Blätter die neue Abteilung des Heimatsmuseums: Seit dem 8. Januar ist die Abteilung Torf für die Besucher des Museums das ganze Jahr über zugänglich. In ihr wird von der Entstehung des Torfs über den industriellen Torfabbau in Ostrach bis hin zu den Sehenswürdigkeiten im Naturschutzgebiet des heutigen Pfrunger Rieds alles detailgetreu dargestellt und erklärt.

Mühsame körperliche Arbeit

Bei Torf handelt es sich um eine organische Ablagerung, die in Mooren entsteht. Torf bildet sich aus Rückständen pflanzlicher Substanz, die nicht vollkommen zersetzt wurde und ist im getrockneten Zustand brennbar. In der Gemeinde Ostrach wurde seit etwa 1820 Torf als Brennmaterial unter mühsamer körperlicher Arbeit abgebaut und industriell verwertet. „Die Ostracher Blätter stellen eine vertiefende Information der Ausstellung im Heimatmuseum dar“, sagt Gerhard Fetscher.

Das Heimatmuseum zeigt in den beiden oberen Etagen eine Darstellung der Geschichte Ostrachs. Dabei werden jedoch keine alltäglichen Dinge festgehalten: Präsentiert werde nur, was es einmalig in Ostrach gibt oder was etwas Besonderes darstelle, sagt Gerhard Fetscher. Die Stockwerke des Museums sprechen alle Altersklassen an. Junge Erwachsene können unter anderem versteckte Hinweise suchen und die Älteren lernen viele Seiten der Geschichte kennen. Gestaltet wurde alles vom Museumsteam, dem auch Gehard Fetscher angehört. „Ich habe noch so viele Ideen, jedoch geht mir der Platz aus, um diese zu präsentieren“, sagt er. Als nächstes komme eine Ausstellung über den „Schwarzen Vere“ in das Museum. Dieser war Anführer einer berühmten Räuberbande im Ostracher Gebiet.

Auch für die Ostracher Blätter blickt Gerhard Fetscher bereits in die Zukunft: „Ich habe schon ein paar neue Ideen, was die Ostracher Blätter betrifft. Zum einen möchte ich Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres eine Ausgabe über den Schwarzen Vere anfertigen“, sagt er. „Im nächsten Jahr würde ich gerne etwas über den Ersten Weltkrieg auf Ostracher Gebiet schreiben.“ Er habe außerdem noch weitere Projekte im Hinterkopf, die er jetzt allerdings noch nicht preisgeben wolle. „Ziel ist es einfach, die Abteilungen des Heimatmuseums Ostrach nach und nach zu präsentieren“, sagt Fetscher.