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Glasfasernetz

Ostrach will schnelles Internet voranbringen

Ostrach / Lesedauer: 2 min

Die Gemeinde stellt jährlich 353 000 Euro für den Netzausbau zur Verfügung
Veröffentlicht:22.12.2017, 20:31

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Der Gemeinderat Ostrach will jährlich rund 353 000 Euro für den Ausbau des Glasfasernetzes für schnelles Internet zur Verfügung stellen. Über einen Zeitraum von zehn Jahren soll jeder Haushalt ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Groben Kostenschätzungen zufolge benötigt Ostrach dafür insgesamt 16 Millionen Euro, wobei der Eigenkostenanteil für die Gemeinde bei 3,53 Millionen Euro liegt. Dieser Betrag wurde nun auf den angedachten Zeitraum von zehn Jahren gesplittet.

Wie Gertrud Stark-Rothacher vom Bauamt der Gemeinde Ostrach erläutert, handelt es sich dabei um eine grobe Kostenschätzung. „Es ist unklar, wie teuer es tatsächlich wird“, sagt sie. Die Gemeinde Ostrach ist Mitglied in der Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen (BLS). Die Gesellschaft, der inzwischen rund 40 Kommunen aus verschiedenen Landkreisen beigetreten sind, plant den Ausbau des Netzes und übernimmt auch dessen Betrieb. Wo es möglich ist, wird die BLS für die Verlegung von Leerrohren für Glasfaserkabel andere Baustellen mitnutzen. Momentan wird beispielsweise in Burgweiler und Waldbeuren von der Bürgerenergiegenossenschaft BWO Energie ein Fernwärmenetz gebaut. Im gleichen Zug werden dort auch die Leerrohre verlegt.

Glasfaserkabel bis ins Haus

Bisher war die Strategie der BLS, dass beim Netzausbau zuerst ein Basisnetz geschaffen wird. Das bedeutet, dass zuerst Hauptleitungen verlegt werden, die an die Kabelverzweiger der Telekom angeschlossen werden. Aus Sicht eines Kunden reicht das Netz der BLS also nur bis zu dem Kabelverzweiger, von dem aus er versorgt wird. Vom Kabelverzweiger bis zum Hausanschluss bleibt also eine Reststrecke, die nach wie vor über Kupferkabel abgedeckt wird. Die Kupferkabel bremsen die Geschwindigkeit erheblich, sodass die BLS in dieser Technologie keine Zukunft sieht. Stattdessen soll das Glasfasernetz in Zukunft bis in die Häuser hinein reichen. Weil Glasfaserkabel momentan am schnellsten leiten, sollen sie dem stark steigenden Datenverkehr gerecht werden.

Laut BLS steht der vollständige Anschluss sämtlicher Gebäude jedoch unter dem Vorbehalt, dass im jeweiligen Ausbaugebiet eine Mindestanschlussquote festgelegt wird. Das heißt, dass erst dann ausgebaut wird, wenn mindestens 50 Prozent der Haushalte und mindestens 70 Prozent der Gewerbetreibenden mitmachen. Kommen diese Quoten nicht zustande, kann die Gemeinde die Erschließung dennoch für den Ausbau stimmen. Der Gemeinderat Ostrach hat entschieden, diese Strategie der BLS mitzutragen. Außerdem hat er den Preis für einen Hausanschluss, den der Eigentümer zahlen muss, zunächst auf 800 Euro festgelegt. „Dieser Betrag ist nicht kostendeckend“, sagt Gertrud Stark-Rothacher. „Wir schauen, wie wir damit in den nächsten zwei bis drei Jahren hinkommen, um dann eventuell nachzubessern und den Preis zu erhöhen.“