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Zeitlimit

Hubert Frank setzt ein Zeitlimit

Magenbuch / Lesedauer: 3 min

Wiedergewählter Ortsvorsteher will höchstens noch zwei Jahre das Amt übernehmen
Veröffentlicht:26.09.2019, 13:01

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Eigentlich wollte Hubert Frank als Ortsvorsteher von Magenbuch-Lausheim aufhören, er trat auch nicht mehr zur Ortschaftsratswahl an. Weil sich aber kein Nachfolger herauskristallisierte, haben die Ortschaftsräte ihn in der konstituierenden Sitzung des Gremiums am Dienstag wiedergewählt. Hubert Frank kündigte aber an, dass er das Amt nicht mehr die volle fünfjährige Amtsperiode ausüben werde.

Keiner im Ortschaftsratsgremium sei bereit gewesen oder habe sich herauskristallisiert, das Amt zu übernehmen, sagte Hubert Frank. Er verdeutlichte, dass er aus Altersgründen das Amt nur übergangsweise weiterführe. „Ich würde mir ein Zeitlimit setzen von zwei Jahren.“ Er bitte die Ortschaftsräte, in der Bevölkerung den ein oder anderen jüngeren Bürger anzusprechen. „Ich würde ihm garantieren, dass ich ihn sehr gut einarbeite.“ Frank bekräftigte nochmals, dass er sich nicht vorstellen könne, die gesamten fünf Jahre im Amt zu bleiben.

Hubert Frank trat nicht mehr zur Ortschaftsratswahl an. Es ist jedoch möglich, dass auch ein Nichtmitglied des Ortschaftsrats Ortsvorsteher wird. Frank wird in den Sitzungen künftig aber kein Stimmrecht mehr haben.

Er wisse, dass es in Magenbuch-Lausheim eine große Nachfolgerdiskussion gegeben habe, sagte Bürgermeister Christoph Schulz. „Toll, dass Sie nochmal in die Bresche gesprungen sind“, dankte er Hubert Frank. Als stellvertretender Ortsvorsteher wurde Benedikt Senn wiedergewählt. Zum neuen Protokollanten bestimmte das Gremium Alfons Reck. Das neue Gremium setzt sich aus Benedikt Senn, Joachim Merk, Leonhard Benz, Alfons Reck, Gerhard Dreher und Bruno Krummerer zusammen. Hubert Frank leitet als Ortsvorsteher das Gremium.

Bürgermeister Christoph Schulz verabschiedete Hubert Frank als Ortschaftsrat, er überreichte ihm für jahrzehntelange Ortschaftsratstätigkeit die Stele des Gemeindetags Baden-Württemberg. Verabschiedet wurden auch Hubert Rauch und Volker Lambrecht, letzterer krankheitsbedingt in Abwesenheit. Hubert Frank machte deutlich, dass er sich für den jetzt ausgeschiedenen Ortschaftsrat Hubert Rauch als Nachfolger ausgesprochen hatte. „Leider hat er sich dagegen entschieden“, sagte Frank als er ehrende Worte über Hubert Rauch sprach. „Aber Du bist auch anderweitig stark engagiert.“ Das müsse man akzeptieren.

Eigene Bauplätze werden rar

Ortsvorsteher Hubert Frank blickte auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Das kleine Baugebiet „Hinter Äckerle“ wurde demnach erweitert. Derzeit entstehen zwei neue Wohngebäude, drei weitere kommen hinzu. „Dann gibt es seitens der Gemeinde keine Bauplätze mehr in Magenbuch“, sagte Frank. Baulücken im Ort gebe es aber genug. Die Frage sei, ob die Eigentümer Baugrund privat zur Verfügung stellten.

Der Endausbau der Straße An der Höhe und der Postgasse führte für einen großen Teil der Anlieger zu Erschließungsbeiträgen, das habe für Unbehagen bei den Betroffenen gesorgt. Frank machte klar, dass sein Amt nicht einfach ist: „Als Ortsvorsteher war und bin ich bis heute in dieser Sache auch persönlichen Anfeindungen und Beleidigungen ausgesetzt. Es war eine neue Erfahrung, die man aber aushalten muss.“

Sorgen würde ihm die Überalterung der Bevölkerung in Magenbuch-Lausheim machen, sagte er weiter. Mehr als zwei Drittel der Hauseigentümer seien in Rente. „Das mittlere Alter ist leider wenig vertreten.“ Auch hätten sich viele junge Leute der Ortschaft im Hauptort Ostrach niedergelassen. In anderen Ostracher Teilorten seien die jungen Leute hingegen geblieben, bemerkte Frank. Diesen Umständen sei auch geschuldet, dass nur mit „Ach und Krach“ eine Ortschaftsratswahl-Liste zustande gekommen sei.

Als hervorragend bezeichnete Frank das Verhältnis zwischen Ortsteil und dem Bildungshaus Kombile. Kindergarten und Schule unter einem Dach könne als perfektes Geschäftsmodell bezeichnet werden. Dank starker Geburtenraten sei die Einrichtung nicht gefährdet. „Insbesondere der Kindergarten platzt aus allen Nähten.“ Besonders hob Frank das Engagement von Volker Mahlenbrey hervor, der sich im Schulförderverein wie auch bei der Bürgeraktion Krötenschutz federführend einbringt. Ein wichtiges Ereignis waren im Jahr 2016 die Jubiläen 800 Jahre Magenbuch und 750 Jahre Lausheim, blickte Frank zurück.