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Bundesprojekt

Stetten soll einen „14er-Rat“ bekommen

Stetten am kalten Markt / Lesedauer: 2 min

Projekt soll die Jugendbeteiligung steigern
Veröffentlicht:05.04.2019, 19:03

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Stettens Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, im Rahmen des Bundesprojekts „Land(auf)Schwung“ einen Jugendrat einzuführen. Bürgermeister Maik Lehn wird nach den Osterferien Jugendliche ab 14 Jahren einladen, und dafür werben, sich ein Jahr lang in den Jugendgemeinderat einzubringen.

Dietmar Unterricker, Sachgebietsleiter der Kinder- und Jugendagentur Jumax im Landratsamt, sowie seine Mitarbeiter Nadine Natterer und Roland Schönbucher haben in der Sitzung das Projekt vorgestellt, das bereits einige Kreisgemeinden erfolgreich umgesetzt haben.

Eines der Ziele des Jugendrats ist es, der Abwanderung von jungen Erwachsenen etwas entgegenzusetzen. So sieht das Konzept vor, die Jugendlichen intensiv am Geschehen des Gemeinwesens zu beteiligen, mit der Hoffnung, sie möglichst stark an ihre Heimatgemeinde zu binden.

Jugendliche bringen Ideen ein

Jugendliche sollen mit ihrer Gemeinde in Kontakt kommen, mit dem Ziel, Beteiligungsmodelle für die jungen Leute aufzubauen, bei dem diese ihre Ideen einbringen können. In dem Rat sollen die Teenager unter anderem herausarbeiten, was in ihrer Gemeinde gut beziehungsweise verbesserungswürdig ist.

Die Ideen, die dabei entwickelt werden, kann der 14er-Rat in ein Projekt münden lassen, das mit Unterstützung einer pädagogischen Fachkraft versucht wird umzusetzen. Eine der eigentlichen Überlegungen für einen 14er-Rat ist es, dass jeder 14-jährige Teenager einmal in seiner Biografie angesprochen werden soll, sich einzubringen, sagte Unterricker.

Dafür sei das Alter von 14 Jahren sehr gut geeignet, weil der Schulabschluss noch nicht in Sicht ist und der Betreffende in der Regel noch nicht so stark in Ehrenämter eingebunden ist Außerdem würden sich die Jugendlichen eines Ortes zwar kennen, hätten aber wegen unterschiedlicher Schulorte wenig Kontakt untereinander. Wie die Heranwachsenden im Jugendrat von ihrer Mitarbeit profitieren können, verdeutlichten die Jumax-Fachleute.

So könne die Politik als positives und kreatives Handlungsfeld erlebt werden, wobei potenzielles Interesse geweckt werden kann, auch später im Gemeinwesen – in Vereinen oder im Gemeinderat – mitzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Damit könne auch die Identifikation mit der Gemeinde gesteigert werden und damit eventuell auch der Wunsch, später wieder zurückzukehren.

Bei den Beteiligungsprozessen entstünden Empathie und Selbstvertrauen sowie ein „Wir-Gefühl“, was allen Beteiligten auf vielen Ebenen zugute kommen würde. Nicht zuletzt werde dabei gelernt, Entscheidungen nicht nur persönlichkeitsbezogen zu sehen, sondern auch andere Sichtweisen zuzulassen. Um das Projekt umzusetzen, braucht es vor Ort neben dem Bürgermeister Ansprechpartner, die das Vorhaben unterstützen. Einige der Gemeinderäte haben sogleich ihre Bereitschaft signalisiert, bei der Realisierung des 14er-Rats mitzuwirken und die Jugendlichen in ihrem neuen Aufgabenfeld zu begleiten.