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Seelsorgeeinheit

Pater Daniel übernimmt Seelsorgeeinheit

Beuron / Lesedauer: 3 min

48-jähriger Benediktiner kümmert sich künftig um die drei Beuroner Pfarreien
Veröffentlicht:06.06.2014, 09:44

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Pater Daniel Riedmann wird ab 1. Juli der neue Leiter der Seelsorgeeinheit Beuron im Dekanat Sigmaringen-Meßkirch. Der bisherige Leiter, der 72-jährige Pater Notker Hiegl, geht Ende Juni in den Ruhestand. Pater Daniel wurde auf Vorschlag von Erzabt Tutilo vom Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch zu Pater Notkers Nachfolger ernannt. Pater Notker war 28 Jahre lang als Pfarradministrator tätig.

Der 48-jährige Gästepater Daniel Riedmann ist seit fünf Jahren querschnittsgelähmt und seitdem an den Rollstuhl gebunden. „Ich war selber etwas überrascht, als mich Erzabt Tutilo fragte, ob nicht ich die Leitung der Seelsorgeeeinheit Beuron übernehmen könnte“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Die Gründe, die für ihn sprachen, waren vor allem, dass er als Pater noch zusätzlich das sogenannte Pfarrexamen hat und bereits von 2005 bis 2010 Pfarrer und Leiter der Seelsorgeeinheit Reichenau war. Dieses Amt musste er wegen seiner plötzlich eintretenden Querschnittslähmung nach einer Entzündung an der Wirbelsäule aufgeben. Er habe die Situation, wie er zum einen gleichzeitig Mönch und Seelsorger sein und zum anderen die anfallenden Arbeiten im Rollstuhl erledigen könne, sowohl mit Erzabt Tutilo als auch mit Dekan Christoph Neubrand besprochen. Danach entschied er sich, die Nachfolge von Pater Notker anzutreten.

„Ich denke, die Leitung der nach Katholikenzahl kleinsten Seelsorgeeinheit im Erzbistum Freiburg kann ich trotz meiner Behinderung bewältigen. Und wenn noch Zeit bleibt, Pater Sebastian und Bruder Petrus bei der Gästebetreuung helfen.“ Die Seelsorgeeinheit besteht aus den drei Pfarreien St. Martin Beuron, St. Nikolaus Hausen im Tal und St. Johann Baptist Bärenthal. Sie umfasst zurzeit 849 Katholiken.

Pater Daniel möchte sich erst ein Bild von der Seelsorgeeinheit und den Menschen machen, bevor er über eventuelle Änderungen oder Verbesserungen nachdenkt. „Für mich ist erst einmal wichtig, dass die Menschen, auch die, die oft vergessen werden, in der Seelsorgeeinheit eine Anlaufstelle haben“, sagt der 48-Jährige. Auch ist für ihn Gemeinsamkeit – die gemeinsamen Aktivitäten aller drei Pfarreien – ein wichtiges Thema. Pater Daniel will die Verkündigung des Glaubens, die Spendung der Sakramente, vorhandene Not und deren Beseitigung besonders im Auge behalten.

„Meine gesundheitlichen Einschränkungen haben mich die letzten fünf Jahre fast ausschließlich beschäftigt, aber nicht entmutigt. Jetzt wird es Zeit, trotz Behinderung wieder ein normales Leben zu führen“, sagt er und strahlt dabei viel Freude aus. Pater Daniel befindet sich zwei- bis dreimal wöchentlich in ambulanter Rehabilitation. Doch täglich werde es mit seiner Behinderung besser, sagt er.

Die Verabschiedung von Pater Notker Hiegl und Amtseinsetzung von Pater Daniel Riedmann findet am Sonntag, 22. Juni, um 11 Uhr in St. Martin in Beuron statt.