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Wohnpark

Meßkircher Architekt plant Wohnpark

Meßkirch / Lesedauer: 3 min

Angebot richtet sich an Senioren – Herbertinger Gemeinderat befürwortet das Projekt
Veröffentlicht:30.03.2016, 09:26

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Der Meßkircher Architekt Manuel Mauch möchte an der Straße „Am stillen Bach 1“ in Herbertingen einen Wohnpark für die „Generation 60plus“ errichten. Geplant ist der Bau von 14 Reihenhäusern. Das derzeit dort stehende Gebäude würde bei einer Realisierung des Projekts abgerissen werden. Mauch stellte in der jüngsten öffentlichen Gemeinderatssitzung seine Pläne vor.

Manuel Mauch betreibt zusammen mit Florian Offner ein Architektenbüro in Meßkirch. Dort haben sie unter anderem den neuen Polizeiposten geplant. Ausführende Firma des Projekts in Herbertingen wäre die MO Projekt, wie Mauch auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung erläuterte. Hinter dieser Gesellschaft bürgerlichen Rechts stehen Mauch und Offner selbst. Mit im Boot bei dem Projekt sei auch Horst Lorenz, der das „Dienstleistungscenter Herbertingen“ (DCH) betreibt. Laut Homepage können hier beispielsweise Weiterbildungen abgehalten werden. Laut Lorenz ist seine Frau Theresia Eigentümerin des Grundstücks „Am stillen Bach 1“. Mauch und Lorenz haben einen sogenannten Optionsvertrag abgeschlossen: Es kommt erst dann zum Verkauf, wenn das Projekt umgesetzt wird. Dann würde auch das dortige Anwesen abgebrochen werden.

Bewohner, die sich gegenseitig und gemeinschaftlich unterstützen – das ist der Leitgedanke des Wohnpark-Projekts. Auch solle einer Vereinsamung im Alter entgegengewirkt werden, heißt es in der Projektbeschreibung.

Reihenhäuser werden eingeschossig

Die 14 Reihenhäuser würden eingeschossig gebaut werden. In der Mitte soll ein zentraler, geschützter Platz entstehen. Bewusst werde eine verdichtete Bauweise gewählt, um den künftigen Bewohnern die notwendige Nähe zur Gemeinschaft zu geben, heißt es weiter. Geplant ist, zwei Flurstücke zunächst zu vereinen und dann in 15 Grundstücke zu unterteilen. 14 Grundstücke sollen bebaut werden, ein Grundstück würde als Fahrradabstell-, Geräte- und Müllraum dienen, ebenso als Stellplatz für die Autos. Weiterhin ist eine „Kommunikationsplattform mit Outdoor-Fitnessgeräten“ geplant, dazu auch ein Bacherlebnisplateau.

„Jeder hat sein eigenes Grundstück mit seinem eigenen Gebäude darauf“, sagte Manuel Mauch. Auch die Caritas solle beteiligt werden: Beispielsweise beim Anbieten eines Mittagstisches oder wenn es darum geht, Hilfestellung beim Ausfüllen einer Pflegestufe-Beantragung zu geben. Eine Rundum-Betreuung durch die Caritas sei aber nicht geplant.

„Wir würden das absolut begrüßen. Wir finden das eine interessante Wohnform“, sagte Gemeinderat Frank Bühler im Namen der Freien Liste. Er hakte bei Manuel Mauch näher nach zum Zeitplan und wollte wissen, ob er und Offner schon Erfahrungen mit solchen Projekten haben. „Wir werden jetzt versuchen, an den Markt zu gehen“, antwortete Mauch. Sobald zwei Drittel der 14 Häuser auf dem Papier verkauft seien, könne gestartet werden. Voraussetzung sei natürlich, dass auch die Baugenehmigung erteilt werde. Erfahrungen mit so einem Projekt habe er bislang nicht.

Frank Bühler war zufrieden: „Es wäre sicher ein Pilotprojekt, mit dem wir auch über die Gemeindegrenzen hinaus punkten könnten.“ Auch Gemeinderat Peter Maerz von den Unabhängigen Bürgern signalisierte seine Zustimmung, wies aber darauf hin, dass Details noch geklärt werden müssten. Reinhold Eisele fragte, in welchem räumlichen Umfang das Projekt beworben werden soll. „Es wird definitiv eine überregionale Geschichte werden“, antwortete Architekt Mauch – man habe Kontakte nach Ulm, auch in Bad Saulgau solle dafür geworben werden.

„Ich finde es grundsätzlich eine tolle Sache, wenn es am Markt angenommen wird“, sagte Bürgermeister Magnus Hoppe. Er sei gespannt darauf, wie groß die Nachfrage von Interessenten sein werde. Einstimmig erteilte der Gemeinderat sein Einvernehmen zu dem Projekt.