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Liebeserklärung

Liebeserklärung der „Rosamunde Pilcher der Region“

Schwenningen / Lesedauer: 3 min

Autorin Notburg Geibel stellt ihr neues Buch „Schwenningen – das Herz im Hardt“ vor
Veröffentlicht:21.10.2020, 20:52

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Die in Schwenningen lebende Journalistin und Autorin Notburg Geibel hat kürzlich ihr neues Buch „Schwenningen – das Herz im Hardt“ vorgestellt. Bürgermeisterin Roswitha Beck hatte zu dieser Veranstaltung die Öffentlichkeit zum Aussichtspunkt beim Schwenninger Wasserreservoir, neben der Horenhütte gelegen, eingeladen. Kinder vom katholischen Kindergarten St. Raphael umrahmten die Veranstaltung unter freiem Himmel gesanglich.

In ihren Wald- und Wiesengeschichten vom Dach der Alb führt Notburg Geibel durch das Hardt als eine der schönsten und artenreichsten Kultur- und Naturlandschaften im Südwesten Baden-Württembergs. Die Heuberggemeinde Schwenningen liegt mitten im Herzen dieses wertvollen Naturraumes. Schwenningen ist Ausgangs- und Zielpunkt unterhaltsamer wie lehrreicher Spaziergänge. Kundige Führer begleiteten die Autorin auf ihren Entdeckungsreisen zu historisch wie naturkundlich und auch spirituell bedeutsamen Zielen.

Schwenningen sei es wert, ins entsprechende Licht gerückt zu werden, betonte die Bürgermeisterin Beck. Sie selbst habe die Autorin über einen längeren Zeitraum auf dem Weg bis zur Veröffentlichung des Buches immer wieder begleiten dürfen. Die von ihrer Enkeltochter als „ Rosamunde Pilcher der Region“ bezeichnete, jahrzehntelang in Schwenningen wohnhafte Journalistin und Autorin Notburg Geibel wies eingangs darauf hin, dass Begriffe wie Randlage, Abgelegenheit, ländliches Abseits im Kontext zu Ballungsräumen, in denen die Wirtschaft boomt und der Bär steppt, unvermutet zum Sehnsuchtsort in punkto Lebensqualität werden. Der Titel „Schwenningen – das Herz im Hardt“ darf durchaus programmatisch verstanden werden. „Je tiefer ich eintauchte in Schwenninger Geschichte, Schwenninger Gefilde, Schwenninger Gene, desto überzeugender entfaltete sich das Hardt-Dörfle auf dem östlichen Heuberg als Taktgeber eines Landschaftsraumes, der seinesgleichen sucht“, stellte Geibel fest.

„Kann man sich was Heilsameres verordnen als den Spaziergang zum Donautaltrauf auf dem Rentnerwegle? Den meditativen Abstecher auf dem Schwenninger Feld-Kreuz-Weg Richtung Schönfeld? Oder eine lockere Runde zum Cafe Kapellenblick auf dem benachbarten Gnadenweiler?“, fragte Geibel. Nicht erst seit der Exkursion mit Ute Raddatz vom Naturschutzzentrum des Naturparks Obere Donau oder der Felsen-Burgen-Schlösser-Tour mit Hubert Stehle vom wilden Neidinger Fall bis zum mystischen Weiblesteich unterm Knopfmacher Trauf ist der Autorin bewusst geworden, dass „Waldbaden“, „Wolkengucken“ und „Tagträumen“ bei uns keine bloßen Modewörter sind und wie Himmelschlüssel-Pflücken oder Butterknollen-Staunen ja sogar frei Haus geboten werden. Die Schwenninger Waldhüter Jürgen Kuhl und Franz Glückler hätten ihr die Filetstücke des Schwenninger Waldgürtels vor Augen geführt. Nachdem Geibel auch die umfangreiche Dorf-Geschichte beleuchtet hatte, kam sie zu dem Fazit: „In Schwenningen geht man mit der Dorf-Geschichte genauso pfleglich um wie mit der Verbundenheit zur Natur und den Gesetzmäßigkeiten der bäuerlichen Kultur. Man weiß, wo man herkommt, schätzt das Beständige, vertraut und verlässt sich auf die Dorfgemeinschaft“. Den überlebensnotwendigen Fleiß, die daraus erwachsene Geschicklichkeit und das Selbstbewusstsein habe man von Generation zu Generation weitergegeben und bis heute in wirtschaftliche Prosperität umgemünzt. Aber auch die heute noch unverkennbare feste Einbindung in das christliche Wertegerüst gehöre als dauerhaftes und herausragendes Merkmal dazu.

„Zusammenhalten, wenn’s Spitz auf Knopf steht“ sei eine gute Losung. Als Beispiele nannte sie die Schwenninger Adventsfenster oder den Strohpark.