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Kolpingball

Kolpingbrüder lassen es wieder krachen

Meßkirch / Lesedauer: 3 min

Nach vierjähriger Pause gibt es in Meßkirch wieder einen Kolpingball
Veröffentlicht:19.02.2017, 18:07

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Nach vierjähriger Pause haben es am Samstag die Kolpingbrüder und -schwestern beim Kolpingball wieder mal richtig krachen lassen. Zur Erinnerung an karnevalistische Zeiten vor Eintritt der Katzenzunft in die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenvereine (VSAN) startete die Kolpingsfamilie zur Überraschung der Ballbesucher heuer eine „Prunksitzung“. Dabei boten unter dem Motto „Meßkirch wie es singt und lacht“ die rund 50 Akteure ein närrisches Spetakel der Spitzenklasse.

Das niveauvolle Programm, eine bunte Mischung aus Comedy, Büttenrede, Pantomime, Showtanz, Musik und viel Lokalkolorit sorgte für närrische Hochstimmung bei den 277 Ballbesuchern. Mehr passten nicht in den Martinssaal. Verantwortlich für das über dreistündige Programm zeichneten Benedikt Herrman und Thomas Schlude. Peter Gasser , auch „Hassan“ genannt, begrüßte als Sitzungspräsident die Klein- und Großkopfeten, unter ihnen Schultes Arne Zwick sowie den nicht anwesenden Pfarrer Karl-Michael Klotz.

Schon der Aufmarsch unter den Klängen des Narrhalla-Marsches und die Tänze der „Prinzengarde CV Sitzenhausen-Händelwangen“ sowie einer Gardeabordnung aus Sassenage und einer Igelabordnung aus Igelswies ließ zu Beginn des Programms erahnen, was die Ballbesucher erwartet, ebenso das Sitzungskomitee (Uli Lipp , Peter Lotzer, Martin Schlude, Peter Gasser, Thomas Schlude, Lothar Tscholl). Der Aufmarsch stand unter Leitung von Maria Gommeringer.

Seine helle Freude hatte das Publikum danach an zwei Mexikanern (Benedikt Herrmann, Gernot Fischer ), die zum ersten Mal als Duo auftraten, jedoch hinsichtlich ihres Programms - wer singt und wer das Gedicht „Erlkönig“ vorträgt - sich nicht einig wurden und deshalb ihr Vorhaben aufgeben mussten.

Dass es der Kolpingsfamilie an Nachwuchs nicht mangelt, zeigte der Auftritt des Jungkolping unter Leitung von Uli Lipp und Johannes Weißhaupt. Zwölf Jungen und Mädchen machten als sogenannte Klopfer mit Klangröhren aus Plastik Musik und spielten unter anderem auch Kinderlieder. Das Publikum war begeistert. Die Kinder kamen um eine Zugabe nicht herum.

Als „Putzma vum Rathaussaal“ stieg als Erster Gernot Fischer in die Bütt. Er hatte seinen Vortrag gekonnt in Reime gesetzt und sprach darin unter anderem die vielen nichtöffentlichen Sitzungen des Gemeinderates, die fehlende Mikrofonanlage im Rathaussaal, das geplante Krematorium und das zu sanierende Hallenbad an und schloss mit dem Satz: „Au soll de Stadtrot jetzt werde digital, i denk, des braucht’s uf koin Fall“.

Optischer Höhepunkt

Einen optischen Höhepunkt setzte anschließend die Kolping-Damenriege mit Auftritt der „Meßkircher Hofgarde“, einem sogenannten Knieballett, einstudiert von Ilona Boos. Für die Kostüme sorgte Gloria Lotzer. Spaß bereitete auch die Kolping-Frauengruppe mit ihrer Pantomime „Im Kino“.

Eine feste Größe des Programms neben vielen anderen war am Samstag wieder Peter Gasser. Als Ober-Vumesser und gefeierter Fasnetredner stieg er als Zweiter in die Bütt und erzählte unzensiert „Meßkircher G´schichtle im Gedichtle“. Dabei kam allerlei Lustiges und Skurriles sowohl über nicht mehr lebende Meßkircher Orginale und nicht mehr existierende Wirtschaften, als auch über ihn selber ans Tageslicht. Die Zuschauer kugelten sich zeitweise vor Lachen.

Einen weiteren Augenschmaus bot die Tanzgruppe „After Eight“ von Inge Fischer mit ihrem Showtanz „Magic Butterfly“ in ihren bunten Schmetterling-Kostümen. Einen lustigen Sketch um Wörter mit dem Anfangsbuchstaben A spielten Isolde Lotzer als Arbeitsvermittlerin auf dem Arbeitsamt und Peter Lotzer als Arbeitsloser. Das Publikum hatte daran seine helle Freude. Es dauerte gute zehn Minuten, bis der Arbeitslose mit der angebotenen Tätigkeit als „Aufrührer“ zufrieden war.

Letzter Glanzpunkt des zweieinhalbstündigen Programms war der Auftritt von Martin Schlude als Elvis Presley, begleitet von Gernot Fischer mit der Gitarre. Sie beklagten nach der Melodie des Songs „In the ghetto“ den Weggang des Netto und des Quick-Schuhmarktes. Beim Refrain: „Und der Männe weint. Zurück bleiben nur seine Schlappen und ein rotes Haus“, sang das ganze närrische Volk lautstark mit.

Nach dem Finale sorgten das Duo Emotion mit Tanz und Schunkelliedern weiter für beste närrische Stimmung.