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Wasserpreissenkung

Keine Wasserpreissenkungen trotz guter Ausgangslage

Stetten am kalten Markt / Lesedauer: 3 min

Gemeinderäte lehnen die Empfehlung der Alb-Stadtwerke, die Wasserpreise zu senken, ab
Veröffentlicht:14.11.2018, 14:24

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Der Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung das positive Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung des Wasserversorgungsjahres 2017 in Höhe von knapp 131 000 Euro festgestellt. Entgegen der Empfehlung der Alb-Stadtwerke, die seit 2002 im Auftrag der Gemeinde Stetten die technische und kaufmännische Betriebsführung der Trinkwasserversorgung leitet, senkte der Gemeinderat die Beiträge nicht.

Immerhin hätten sich nach den Berechnungen der Alb-Stadtwerke, in der Sitzung vorgestellt von Frank Tantzky und Sarah Schulz , für einen vierköpfigen Haushalt mit einem ungefähren Wasserverbrauch von jährlich etwa 150 Kubikmetern eine Ersparnis von rund 100 Euro ergeben. Bürgermeister Maik Lehn empfahl dem Gemeinderat, sich erst in einem Jahr mit einer möglichen Beitragssenkung zu befassen, falls die weiterhin gute Kostenentwicklung anhält.

Er begründete dies mit der Verschuldung der Wasserversorgung noch Ende 2017 in Höhe von rund 733 000 Euro und der Stützung des Eigenbetriebs vor drei Jahren mit einer Sonderrücklage.

Außerdem stünden im kommenden Jahr Investitionen in die Wasserversorgung der Hohenberggruppe an. Lehn informierte hierzu, dass noch am Tag der Sitzung ein Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums Tübingen im Briefkasten lag, der für diesen Neubau des Wasserwerks in Beuron-Langenbrunn 80 Prozent Zuschuss versprach.

Bei dem guten Jahresergebnis 2017 wirkten sich einerseits die 2016 vorgenommene Anpassung der Umsatzerlöse aus, zum anderen aber auch die derzeit niedrigen Instandhaltungskosten. „Hier zahlen sich nun die eingesetzten Techniken und Maßnahmen gegen die Wasserverluste aus“, sagte Tantzky.

Weniger Schäden am Leitungsnetz

Waren vor etwa zehn Jahren jährlich noch 50 bis 60 Schäden am Leitungsnetz aufgetreten, so seien es in 2018 gerade mal neun gewesen. Die Bestückung des Stettener Trinkwassernetzes mit Geräuschloggern, die Netzschäden zeitnah und lokal orten können, sowie diese Daten sofort digital an die Alb-Stadtwerke übermitteln, hätten sich mehr als gelohnt. Sowohl Tantzky als auch Schulz prognostizierten für das Geschäftsjahr 2018 in dieser Hinsicht weiterhin eine positive Entwicklung. Tantzky ging davon aus, dass sich die für das Jahr 2018 angenommenen Investitionen und Instandhaltungskosten von veranschlagten 160 000 Euro sogar halbieren könnten. Sarah Schulz bezifferte im Geschäftsbericht 2017 die Bilanzsumme mit 2 752 658 Euro, was gegenüber dem Vorjahr ein plus von rund 45 000 Euro ausmachte.

Auch sei durch etliche Investitionen das Anlagevermögen gestiegen: „Damit war der Nettozugang an Investitionen größer als die Abschreibungen.“ Zudem seien die Verlustvorträge der Vorjahre durch die Gebührenzahler beinahe ausgeglichen worden.

„Sollten wir noch einmal ein so positives Jahr wie 2017 haben, wird es keine Verlustvorträge mehr geben“, prophezeite die Fachfrau. Lehn bremste die Euphorie und machte deutlich, dass dem positiven Jahresergebnis 2017 vorläufige Investitionen von etwa 90 000 Euro für das Jahr 2019 entgegenstünden.

Auch das sei ein Grund, den Jahresüberschuss im System zu belassen, „um mögliche Schwankungen in 2019“, kompensieren zu können. „Alles, was wir erwirtschaften, wird wieder in das Leitungsnetz investiert“, sagte der Gemeindechef. Sowohl Adrian Schiefer (Freie Wähler) als auch Günther Töpfer (CDU) bekundeten, den Argumentationen folgen zu können. Die Fraktionen stimmten zu, eine „erneute Gesamtbetrachtung des Sachverhalts erst im Herbst 2019 vorzunehmen“.